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Ju-Jutsuka erkämpfen Gold, Silber und zweimal Bronze

Archivmeldung vom 29.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
2017 World Games
2017 World Games

Lizenz: Fair use
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Wohl dem Sportverband, der eine solche Breite aufweist. Und der sich darauf verlassen kann, dass die nachrückenden Talente schon dann in die Bresche springen können, wenn die eigentlichen Favoriten schwächeln. Am Ende eines langen ersten Wettkampftages in Breslau verzeichneten die deutschen Ju-Jutsuka genau jene beträchtliche Medaillensammlung, mit der man insgeheim gerechnet hatte. Dass also einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze gezählt wurde, war nicht die Überraschung, sondern wer die Medaillen gewann.

Carina Neupert, die 31 Jahre alte Athletin aus Franken, hatte sich für den letzten Wettkampf ihrer Kariere nichts Geringeres als Gold vorgenommen. So hatte es die mehrmalige Weltmeisterin verkündet, auch wenn sie wusste, dass im Finale wohl die Französin Séverine Nébié wartete, die zuletzt zweimal den Welttitel gewann. Das wäre ein schöner Abschluss geworden für die beiden beherrschenden Athletinnen der Klasse bis 62 Kilo, denn auch die Französin, mittlerweile eine gute Freundin, wollte nach Breslau die Karriere beenden. Auf den Rängen hielten Fans das Plakat „Carina – go for gold!“ hoch. Doch dann verlor die Deutsche im Halbfinale zum eigenen Unverständnis 8:9 gegen die Italienerin Cavaretta, was zur Folge hatte, dass sowohl das Finale als auch der Kampf um Rang drei recht einseitige Partien wurden. Carina Neupert gewann mit einem 20:4 über die Polin Watusek Bronze, und die Französin sicherte sich ihr Gold gegen die Italienerin vorzeitig mit Ippon.

Welt- und Europameister Roman Apolonov galt sogar als Favorit. Doch der 24 Jahre alte Sportpolizist aus Wiesbaden kam offensichtlich mit dem besonderen Druck dieses Multisportereignisses World Games nicht zurecht, das für die Ju-Jutsuka der Höhepunkt ihrer Wettkämpfe ist. Er unterlag im Halbfinale dem späteren Sieger Mochulskij aus der Ukrainie, den er sonst sicher beherrscht. Bronze gegen den Belgier Cloots war allerdings ein wohltuender Trost.

Das Duo Julia Paszkiewicz und Johannes Tourbeslis dagegen feierte schon das Erreichen des Finales als bestmöglichen Erfolg. Denn diesen Wettkampf, bei dem die Paare gemeinsam einstudierte Selbstverteidigungskombinationen als Illusion eines echten Kampfes präsentieren, beherrschen seit Jahren die Gegner um Gold, die Italiener Paganini/Vallieri, denen gerade diese Medaille noch zum vollkommenen Athletenglück fehlte. Auch sie traten nach diesem Kampf zurück.

So kam aus deutscher Sicht das Beste – und zugleich Überraschendste – zum Schluss. Im vorigen Jahre war Theresa Attenberger Juniorenweltmeister geworden. Doch solche Wettkämpfe und die Turniere der Senioren seien zwei Paar Schuhe, sagte Verbandspräsident Roland Köhler. In Breslau habe er die 21-Jährige in den Tagen für dem Turnier sehr beruhigen müssen und deshalb nicht allzu hohe Erwartungen in die talentierte Kämpferin gesetzt. Auch Theresa Attenberger hatte ihre Ziele für die World Games eher vage formuliert: „Tolle Kämpfe abliefern. Das Turnier genießen und Spaß haben. Zeigen was ich kann.“ Der erste Kampf ging noch verloren. Doch dann zeigte sie ihr Können auf eine Art, der die nächsten drei Gegnerinnen nichts entgegenzusetzen hatten. Auch die erfahrene Französin Lalande musste sich der Wucht der jungen Deutschen beugen. Erst Roland Köhler hielt ihr stand, als ihm Theresa Attenberger nach dem Sieg kurzerhand vom Podium um den Hals sprang und gemeinsam mit ihm jubelte. Die Ju-Jutsuka sind rechtzeitig zum wichtigsten Turnier in Hochform.

Rösner erfüllt sich seinen Traum

Simon Rösner hat sich einen großen Wunsch erfüllt. Vor vier Jahren hatte der Squashprofi erstmals bei World Games das Finale erreicht und Silber gewonnen. Das Erlebnis dieser Weltspiele scheint den nun 30 Jahre alten Paderborner geprägt zu haben. Zwei Spiele Schwerstarbeit auf dem Weg ins Endspiel und dort noch einmal vier hart umkämpfte Sätze gegen Gregoire Marche aus Frankreich lösten sich in einem befreiten „Yeeeeesssss. Gold for Team D“, das Rösner über Twitter in die Welt sandte. Und: „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen: Gold für Deutschland. Ich bin so glücklich und stolz.“

Wie im Halbfinale gegen Marches Landsmann Castagnet, den spätere Dritten, war es auch ein Spiel der Nickligkeiten und Wortgefechte. Immer wieder stellte vor allem der Franzose die Entscheidungen des Schiedsrichters in Frage, zertrümmerte gar einen Schläger vor Wut, doch setzte er Rösner auch mit Kampfkraft zu. Die ersten beiden Sätze konnte der Deutsche für sich entscheiden, dann schlug Marche noch einmal zurück. Auch im vierten Durchgang büßte Rösner eine hohe Führung wieder ein. Marche ging seinerseits noch einmal in Führung, ehe sich das harte und variantenreichere Spiel Rösners doch durchsetzte.

Nach dem 15:13, 11:6, 9:11, 11:8-Erfolg nahm er die verdiente Medaille in Schwarz-Rot-Gold gehüllt entgegen. Und er dankte der Unterstützung vor allem aus den eigenen Reihen des World Games Team Deutschland. „Die Atmosphäre hier in Breslau war der Hammer“, schwärmte er. Der Profi, der sich unter den zehn besten Spielern der Welt etabliert hat und in diesem Jahr zu den vier Weltbesten aufrücken will, war in Breslau an Position eins gesetzt. Wie er dieser Favoritenrolle gerecht wurde, begeisterte wiederum das Publikum.

Squash hat sich zuletzt zweimal vergeblich um Aufnahme ins Olympische Programm bemüht. Rösner seinerseits hat bei den World Games alles getan, um für seine Sportart zu werben.

Köhler und Ferruggia gewinnen Gold

Das deutsche Standard-Tanz-Paar Claudia Köhler und Bernedetto Ferruggia haben ihren World-Games-Titel aus Cali erfolgreich verteidigt. Die vierfachen Welt- und Europameister hielten die starke Konkurrenz aus Russland souverän in Schach. Dmitry Zharkov und Olga Kulikova sind immerhin die aktuellen Amateur-Weltmeister.

Köhler und Ferruggia zeigten von Beginn an eine starke Leistung und lagen bereits nach der ersten Runde in den Tänzen Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox und Quickstep in Front. Jeden Tanz beendeten sie dabei mit Bestnoten. Das gleiche Bild lieferten die Beiden im Halbfinale. Und auch den finalen Tanz, den Quickstep, tanzten sie mit 38,75 Punkten am besten. Für die Profitänzer war es nach der Silbermedaille 2009 in Kaoshiung und Gold 2013 in Cali die dritte Medaille beim dritten World-Games-Auftritt.

Styben zieht ins Halbfinale ein

Muaythai-Kämpfer Jakob Styben ließ seinem Gegner aus Neuseeland von Beginn an keine Chance. Bereits in der ersten Runde musste Silapa Halangahu drei Mal angezählt werden und wurde dann vom Ringrichter aus dem Kampf genommen. Morgen geht es für Styben im Halbfinale gegen den Top-Favoriten Oleg Prymachov aus der Ukraine.

Kanu-Polo-Teams bleiben an Tag eins ungeschlagen

Die deutschen Kanu-Polo-Frauen sind mit vier Siegen aus vier Spielen ins Turnier gestartet und haben sich damit bereits sicher fürs Halbfinale qualifiziert. Die deutschen Männer schlugen Frankreich und Italien.

Quelle: DOSB

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