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Ralf Rangnick fordert Lizenzpflicht für Vereinsmanager in der Bundesliga

Archivmeldung vom 10.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/DIE ZEIT"
Bild: "obs/DIE ZEIT"

Ralf Rangnick, der seit 1. Juli 2019 im internationalen Fußball-Management des Red Bull-Konzerns arbeitet, übt im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT scharfe Kritik an der mangelnden Qualität und Kompetenz im deutschen Vereinsmanagement: "Schauen Sie mal nach, wo einige der früheren großen Traditionsclubs mittlerweile gelandet sind. Profifußball ist ein Geschäft, und die Clubs sind Wirtschaftsunternehmen geworden."

Und weiter: "Dieses Geschäft sollte grundsätzlich von Leuten gemacht werden, die wissen, wie es funktioniert", so Rangnick. "Sie brauchen in diesem Land einen Meisterbrief, um eine Fleischerei zu eröffnen. Aber wenn Sie einen Fußballverein führen wollen, fragt so gut wie niemand nach Ihrer Ausbildung." Deshalb fordert der 61-Jährige: "Man sollte verstärkt darüber nachdenken, für Manager eine Art Lizenzpflicht einzuführen."

Die Macht der Vereinsmitglieder stehe, so Rangnick, der Entwicklung des deutschen Fußballs im Weg. So hält er die so genannte 50+1-Regel für nicht mehr zeitgemäß: "In anderen Ländern ist es normal, dass Clubs kommerzielle Besitzer haben, Netzwerke errichten und Ausbildungsvereine erwerben. Nur bei uns wird das verteufelt." In 20 Jahren werde das Geschichte sein, "vielleicht auch schon früher", so Rangnick zur ZEIT. Und weiter: "Bei aller Liebe zur Tradition: Die Zukunft liegt nie in der Vergangenheit. Zu dieser Erkenntnis scheinen auch andere Vereine gelangt zu sein, sonst würden sie nicht immer mehr Mitarbeiter aus unserem Management abwerben." Rangnick sieht das Abwerben als "Beweis für die Doppelmoral" im Fußballgeschäft: "Einerseits heißt es, RB sei der Inbegriff des Bösen, andererseits holt man unsere Topleute gerne zu sich."

Auf die Frage, was geschähe, wenn der DFB ihm den Posten des Nationaltrainers antrüge, verrät Rangnick: "Nationaltrainer zu sein, das gehört zu den Dingen, über die ich in Zukunft nachdenken würde." Er hat auch schon eine konkrete Vorstellung: Auch in dieser Position würde er den Fokus darauf richten, sich im permanenten Austausch mit den Clubs zu befinden, "mir regelmäßig ihre Trainingseinheiten anzuschauen und dadurch die zukünftigen Talente mitzuentwickeln".

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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