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Ralf Grabsch: "Wenn einer aus unserem Team erwischt werden sollte, gehen die Lichter aus"

Archivmeldung vom 24.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Wechsel vom Radsattel auf den Managerposten beim einzigen deutschen ProTour-Team Milram ist für Ralf Grabsch unerwartet schnell gekommen. Der 36-jährige Wittenberger sieht als neuer Sportlicher Leiter des Teams im Jahr eins nach seiner Profikarriere eine einzigartige Herausforderung darin, zu helfen, dass der durch Dopingskandale krisengeschüttelte Radsport etwas von seinem Schmuddel-Image ablegen kann.

"Es ist natürlich traurig, dass Deutschland nur noch mit einem Team in der Elite-Radklasse vertreten ist", sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe). "Die zweite Kategorie ist komplett weggebrochen, die kleineren Mannschaften halten sich gerade so über Wasser." Der Bruder von Zeitfahr-Weltmeister Bert Grabsch meint aber auch: Das haben wir uns selbst zuzuschreiben."

Milram, das nach dem Rückzug von Telekom-Nachfolger T-Mobile und im vorigen Jahr von Team Gerolsteiner nun allein um Etappensiege und Achtungserfolge beim Giro d'Italia; der Tour de France und den wichtigen Tagesrennen kämpfen muss, habe durch den unverzüglichen Beitritt zum Antidoping-Pool signalisiert, für einen sauberen Sport einzustehen. Grabsch, der über zwölf Jahre hinweg Profi in fünf Rad-Rennställen war und zuletzt von 2006 bis 2008 für das Team Milram fuhr, ist mit Blick auf die Szene aber kein Illusionist. "Es wird auch künftig Spitzenathleten, nicht nur Radrennfahrer, geben, die nach illegalen Mitteln greifen", sagte er der Zeitung. Wie andere Mannschaften stand das Team Milram, die Marke der Nordmilch AG in der vergangenen Saison auf der Kippe. Der Hauptsponsor gewährte eine letzte Chance. "Wir wissen: Wenn einer aus unserem Team erwischt werden sollte, dann gehen bei uns die Lichter aus", meint Grabsch, der 1996 die Hessenrundfahrt gewann und 1994 mit dem deutschen Straßenvierer Weltmeisterschafts-Dritter im 100-Kilometer-Mannschaftsfahren war.

Für den Neuanfang bei Milram soll stehen, dass 80 Prozent der Fahrer ausgetauscht wurden und sogar 95 Prozent des Personals, wozu das Management, die Mediziner, Physiotherapeuten und andere Betreuer gehören, zählt Ralf Grabsch auf. Unter den 26 vorwiegend jungen Radprofis seien auch acht, die im Vorjahr für Gerolsteiner fuhren. Der deutsche Meister Fabian Wegmann, Gerald Ciolek und Linus Gerdemann sollen Milram als Zugpferde international voranbringen.

Erste Bewährungsproben als Sportlicher Leiter hat Ralf Grabsch in diesem Jahr schon bei Rundfahrten auf Mallorca, durchs Baskenland, in Andalusien und bei den ersten belgischen Frühjahrsrennen hinter sich gebracht. "Ich bin gleich ins kalte Wasser geworfen worden", sagt er. "Ich habe nicht die Übersicht verloren und bin auch nicht unruhig geworden." Ab kommenden Dienstag führt Grabsch das Team Milram bei der Tour de Romandie und ab 9. Mai beim Giro.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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