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Von der Ausnahme zum bewussten Doping?

Archivmeldung vom 11.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Stephanie  Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Der Fußball-Weltverband FIFA wird für sein Verhalten im Zusammenhang mit dem umstrittenen Medikament "Actovegin" kritisiert. Nach Informationen der ARD-Recherche-Redaktion Sport hat die FIFA die Substanz aus Kälberblut in Form von Spritzen in den Muskel erlaubt, obwohl die Gefahr starker Nebenwirkungen unter Sportmedizinern bekannt ist und das Mittel bis Ende 2013 in Österreich auf der Dopingliste geführt wurde.

FIFA-Chefarzt Jiri Dvorak bestätigt in einem Interview der ARD-Recherche-Redaktion Sport, dass es "vor zwei oder drei Jahren Anfragen an die FIFA gegeben habe, ob das Mittel 'Actovegin' intramuskulär in Form von Injektionen angewendet werden dürfe." Die FIFA habe das Medikament aber grundsätzlich nicht verboten, "weil es nicht auf der Dopingliste stand".

"Actovegin" wird für eine schnellere Heilung bei Muskelverletzungen eingesetzt und um die Regeneration auch nach Ausdauerbelastungen zu verbessern. Unter Anti-Doping-Experten ist die Anwendung umstritten. Nach den Regeln der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ist "Actovegin" lediglich in intravenöser Form, als Infusionen in die Blutbahn, im Spitzensport verboten.

Nach Informationen der ARD-Recherche-Redaktion Sport verzichten die Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und 1. FC Nürnberg bei der Behandlung ihrer Spieler wegen des Risikos von Nebenwirkungen inzwischen komplett auf "Actovegin". Laut Sportmediziner Dr. Helge Riepenhof, Mannschaftsarzt des Radsportteams Omega Pharma-Quick-Step, können sich durch den Einsatz von 'Actovegin' "im Muskel Zysten bilden, die dann viel schwerer zu behandeln sind als die Muskelverletzung, wegen der es genutzt wird".

Riepenhof weiß, dass es für die Anwendung von "Actovegin" Ausnahmegenehmigungen vom Fußball-Weltverband gegeben hat, und er kritisiert das Verhalten der FIFA. Dr. Helge Riepenhof: "Ich glaube, solche Ausnahmeregelungen sind nicht sinnvoll. Denn wenn man Regeln dadurch schwächt, dann glaube ich, ist auch die Gefahr groß, dass es auch eine Nutzung des Produkts gibt, nicht nur bei Verletzungen, sondern auch zum bewussten Doping."

Quelle: SWR - Das Erste (ots)

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