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DOSB-Generaldirektor Michael Vesper wehrt sich gegen Vorwürfe: "Wollte Zensur nicht rechtfertigen"

Archivmeldung vom 05.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper, hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, er verharmlose die Internet-Zensur in China. "Ich habe mich immer gegen die Zensur in China gewandt. Mir etwas anderes zu unterstellen, ist unfair, falsch und absurd", sagte Vesper "Tagesspiegel Online".

Vesper hatte in der ARD-Sendung "Weltspiegel" gesagt, dass in allen Ländern der Welt Webseiten blockiert würden. "Bei uns sind es rechtsradikale Seiten, die gesperrt werden. Und es ist natürlich auch in China so, dass einzelne Seiten gesperrt werden", war Vesper zitiert worden. Das stieß auf Kritik beim Chef des Sportausschusses im Bundestag Peter Danckert (SPD) und Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck. Vesper sprach nun auf Nachfrage von "einem Missverständnis". Er sagte: "Ich wollte nur auf die Tatsache hinweisen, dass überall auf der Welt Webseiten gesperrt sind. Aber damit wollte ich nicht die politische Zensur in China rechtfertigen."

BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Nach meiner Einschätzung sind deutsche Sportler, Funktionäre und Politiker in Peking sicher."

Auch nach dem Anschlag auf eine Polizeiwache in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas geht das Bundeskriminalamt davon aus, dass bei den Olympischen Spielen in Peking keine akute Terrorgefahr droht. "Nach meiner Einschätzung sind deutsche Sportler, Funktionäre und Politiker in Peking sicher", sagte der Präsident des BKA, Jörg Ziercke, dem Tagesspiegel. Das BKA nehme die Hinweise Chinas auf terroristische Aktivitäten sehr ernst, betonte BKA-Präsident Ziercke. Allerdings werde in dem Land "ein enormer Sicherheitsaufwand" betrieben, personell als auch technisch, um die Spiele zu schützen. "Es gibt mehr als 100 000 zusätzliche Sicherheitskräfte in Peking", sagte  Ziercke. "Unabhängig von der Frage, ob die Maßnahmen in diesem Umfang erforderlich sind, dürften potenzielle Attentäter große Schwierigkeiten haben, einen Anschlag zu begehen." Ziercke warnte zwar, "so etwas schreckt Selbstmordattentäter natürlich nicht ab." Die jüngsten Anschläge zeigten allerdings, "dass diese Gruppen noch nicht hoch professionell agieren." Drei Mitarbeiter hat das BKA bereits nach China entsandt - einen in das internationale Polizei-Zentrum und zwei zur deutschen Olympiamannschaft. Letztere betreuen das Team und stünden den Sportlern zur Seite, sollte sich eine Gefährdung abzeichnen. Außerdem verfügt das BKA über einen Verbindungsbeamten in Peking. "Wir haben alles getan, was vorsorglich unternommen werden kann", sagte Ziercke.

Sportausschuss-Vorsitzender Danckert greift DOSB-Generalsekretär Vesper an

Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert (SPD), hat den Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, scharf kritisiert. "Ich finde es merkwürdig, dass der DOSB in Gestalt seines Generalsekretärs Erklärungen anbietet, anstatt Forderungen aufzumachen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Allein Vespers Vergleich verbietet sich schon. Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen über Amnesty International." Danckert attackierte darüber hinaus das Internationale Olympische Komitee wegen seiner Zurückhaltung in Fragen der Menschenrechte und der Pressefreiheit. "Ich finde es schade, dass das IOC so seicht reagiert. Die würden am liebsten die Füße unterm Tisch halten." Vesper hatte in der ARD-Sendung "Weltspiegel" gesagt: "In jedem Land der Welt, auch in der Bundesrepublik Deutschland, werden Internetseiten gesperrt. Bei uns sind es rechtsradikale Seiten, die gesperrt werden. Und es ist natürlich auch in China so, dass einzelne Seiten gesperrt werden." Grünen-Politiker Volker Beck hatte den Vergleich wie Danckert kritisiert und ihn "aberwitzig" genannt. Einige Sportfunktionäre übernähmen "die Argumentation der chinesischen Staatsführung. Das ist teils eins zu eins chinesische Staatspropaganda", so Beck.

Quelle: Der Tagesspiegel / Kölner Stadt-Anzeiger

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