Ludwig stellt "Minimalanforderungen" für künftige Richter-Wahl
Die Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig (CDU) hat in einem Brief an ihren Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn "Minimalanforderungen" für die weitere Wahl von Richtern für das Bundesverfassungsgericht gefordert. Sie zeigt sich in dem Brief, aus dem RTL und ntv zitieren, irritiert, dass Spahn angekündigt hat, nun mit der SPD eine gemeinsame Lösung für den weiteren Prozess zu finden.
Eigentlich müsse er zuerst das Gespräch mit der eigenen Fraktion suchen:
"Es war ein nicht unerheblicher Teil Deiner CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
die Dich rund zwei Monate zuvor mit 91,3 Prozent zu ihrem
Fraktionsvorsitzenden gewählt hatte und für die Frau Brosius-Gersdorf
unwählbar war", so Ludwig. Es sollten daher für die Unionsfraktion
Minimalanforderungen festgelegt werden, bevor die SPD neue
Personalvorschläge präsentiere. Ludwigs Vorstellung: Kandidaten müssten
rechtzeitig und transparent vorgestellt werden und sich den Fragen der
Fraktionsmitglieder stellen, bevor eine geheime Probeabstimmung
stattfinden solle. Werde ein Kandidat abgelehnt, müsse unverzüglich ein
neuer Vorschlag her.
Ludwig endet ihren Brief mit einer Frage,
"die bereits mehrfach gestellt wurde", wie sie behauptet: Wann der seit
2018 bestehende politische "Verteilerschlüssel" für die Besetzung der
Richterstellen (3-3-1-1) überarbeitet werde? "Wäre dies bereits zu einem
früheren Zeitpunkt erfolgt, hätte der Name Brosius-Gersdorf ggf. nie im
Deutschen Bundestag kommuniziert werden müssen", schreibt Ludwig in
ihrem Brief an Spahn, aus dem die Sender zitieren. Von Mitgliedern der
Unionsfraktion heißt es, dass eine nicht unerhebliche Zahl der
Abgeordneten die Forderungen Ludwigs teilen würden - vor allem die nicht
geringe Zahl derjenigen, die gegen Brosius-Gersdorf gestimmt hätten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur