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Unternehmer wollen nach AfD-Wahlerfolg Kurskorrektur der CDU

Archivmeldung vom 14.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: CDU Deutschlands
Bild: CDU Deutschlands

Angesichts der Wahlerfolge der AfD werden in der Wirtschaft Rufe nach einer Reaktion der Bundesregierung laut: "Das Abschneiden der AfD ist eine klare Protestaussage in Richtung CDU. Hätte die Kanzlerin in der Flüchtlingspolitik früher umgesteuert, hätte die AfD nicht diese Zustimmung erfahren", sagte Wolfgang Grupp, Chef der Bekleidungsfirma Trigema, dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Wichtig sei nun, dass Angela Merkel "den Weckruf auch wahrnimmt und in der Flüchtlingspolitik ihren Kurs ändert".

Der Maschinenbauer Martin Herrenknecht, selbst CDU-Mitglied, fordert von Merkel eine umfassende Reformagenda. "Die etablierten Volksparteien, vorneweg die CDU, müssen endlich wieder aktiver und konkreter die wahren Probleme und Herausforderungen des Landes anpacken und durch entsprechende Programme sauber abarbeiten", sagte Herrenknecht dem "Handelsblatt". "Die Zukunft Deutschlands wird nicht in Talkshows oder durch Statistik entschieden, sondern durch verbindlich umgesetzte Politik, die die Bürgerinnen und Bürger überzeugt und ihnen Sicherheit selbst in historisch besonderen Zeiten gibt."

Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer beim Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA), rief die etablierten Parteien ebenfalls zum Handeln auf. "Wir brauchen jetzt einen politischen Dreiklang aus stabilen Regierungsbildungen, mehr Lösungskompetenz in der Flüchtlingskrise und einer Agenda der Zukunftssicherung", sagte Brodtmann dem "Handelsblatt". Neben dem Krisenmanagement dürften aber nicht die Themen vergessen werden, die den Wohlstand sicherten.

Die Stichworte Digitalisierung der Wirtschaft und Globalisierung zeigten, vor welchen Herausforderungen man hier stehe. "Deutschland muss sich ins Zeug legen, um seine Spitzenstellung zu behalten", sagte der VDMA-Hauptgeschäftsführer und fügte hinzu: "Als Exportindustrie sagen wir ebenso eindeutig, dass unsere Zukunft in Europa liegt." Friedrich von Metzler, persönlich haftender Gesellschafter des Bankhauses Metzler, zeigte sich besorgt über das Erstarken der AfD. "Es ist bedauerlich, dass durch die Flüchtlingsproblematik solch radikale Ideen entstehen", sagte von Metzler dem "Handelsblatt". "Es sind Minderheiten, die sich zu Mehrheiten erklären. Das schadet dem Image von Deutschland." Es gibt viel mehr Freiwillige, die sich für ein offenes Deutschland einsetzten.

Andreas Barner, Chef von Boehringer Ingelheim und Präsident des Stifterverbandes, äußerte die Hoffnung, dass sich die AfD nun nicht dauerhaft in das politische System etablieren wird. "Die Demokratie ist immer auch herausfordernd – das war bei den Wahlen durch das Abschneiden der AfD wieder so. Aber die Präsenz in den Parlamenten wird, so hoffe ich, nur von kurzer Dauer sein", sagte Barner dem "Handelsblatt".

Umfrage: Manager mehrheitlich unzufrieden mit Merkels Flüchtlingspolitik

Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft sind mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung mehrheitlich unzufrieden. Das ist das Ergebnis des "Handelsblatt Business Monitors", einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter 651 Führungskräften in kleinen, mittleren und großen Unternehmen aller Branchen. So sind 40 Prozent der Befragten mit der Arbeit der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise weniger zufrieden und 28 Prozent unzufrieden. Etwa ein Drittel der befragten Führungskräfte ist mit der Arbeit der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise zufrieden (28 Prozent) oder sehr zufrieden (vier Prozent). 45 Prozent der befragten Führungskräfte sind zudem der Ansicht, dass eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen eingeführt werden sollte. Ähnlich viele (47 Prozent) sind der Meinung, dass die Festlegung einer solchen Obergrenze praktisch und juristisch gar nicht möglich wäre. Sechs Prozent lehnen eine Obergrenze generell ab. Bei der Befragung wurden die Manager mit der Aussage konfrontiert "Es sollte eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen eingeführt werden", auf die sie mit "Ja" oder "Nein" antworten konnten. Manche Manager fordern, dass Deutschland seine Grenzen schließen sollte, um den Zustrom von Flüchtlingen zu reduzieren. In der Befragung konnten sie auf die Aussage "Eine Schließung der Grenzen würde helfen" mit "Ja" oder "Nein" antworten. 40 Prozent der befragten Führungskräfte glauben demnach persönlich, dass eine Schließung der Grenzen einen geringeren Flüchtlingsandrang zur Folge hätte. Die Mehrheit (58 Prozent) meint hingegen, eine solche Maßnahme würde nicht helfen, den Zustrom von Flüchtlingen zu reduzieren

Die Befragung der Führungskräfte wurde vom 16. Februar bis 7. März mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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