Mehr Unterstützung pro Kind: Linke drängt auf Anhebung auf 350 Euro

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Die dts Nachrichtenagentur meldet, Linke-Chef Jan van Aken habe der Rheinischen Post gesagt, das Kindergeld müsse „sofort“ auf 350 Euro steigen. Als Kontext: Die Familienkasse bestätigt den aktuellen Satz von 255 Euro pro Kind seit 1. Januar 2025.
Van Aken knüpft die Forderung an die gestiegenen Lebenshaltungskosten und spricht von einer „spürbaren Entlastung“ für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Das Plus von 95 Euro gegenüber dem derzeitigen Satz solle kurzfristig greifen und durch eine verteilungspolitische Gegenfinanzierung abgesichert werden, heißt es in der dts-Zusammenfassung des Gesprächs. Zugleich verweist die Linke auf ihr länger laufendes Konzept, Transferleistungen schrittweise in eine Kindergrundsicherung zu überführen.
Der geltende Richtwert liegt seit 1. Januar 2025 bei 255 Euro pro Kind; die Familienkasse (Bundesagentur für Arbeit) stellte die automatische Anpassung ohne Neuantrag sicher. In früheren programmatischen Papieren und Interviews hatte die Linke wiederholt höhere Kindergeldsätze und ergänzende Zuschläge für einkommensschwache Haushalte gefordert – mit dem Argument, dass direkte Transfers kurzfristig wirken, aber durch Investitionen in Kitas, Bildung und bezahlbares Wohnen flankiert werden müssen.
Hinweise zur Einordnung: Der Vorstoß fällt in eine Phase, in der Paralleldebatten über Kinderfreibetrag, Bürgergeld und die Finanzplanung der neuen Bundesregierung laufen. Ökonomen weisen darauf hin, dass eine Erhöhung des Kindergelds ohne zielgenaue Gegenmaßnahmen Mitnahmeeffekte erzeugen kann; Befürworter betonen hingegen, dass regelmäßige Anpassungen den Kaufkraftverlust der vergangenen Jahre teilweise ausgleichen. Entscheidend für die politische Umsetzung wären Haushaltsprioritäten, der Umgang mit Steuerfreibeträgen und die Abstimmung mit den Ländern bei flankierenden Sozial- und Bildungsleistungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur