Heizungsbranche wehrt sich gegen Kürzungen bei Wärmepumpenförderung
Vertreter der deutschen Heizungsbranche haben sich entschieden gegen den Unions-Vorschlag gewehrt, bei der Wärmepumpenförderung zu kürzen, um davon die Stromsteuersenkung für alle zu finanzieren. Bereits jetzt schreckten viele Gebäudeeigentümer aus Verunsicherung über die künftigen Rahmenbedingungen vor notwendigen Investitionen zurück, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), Martin Sabel, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Die aktuellen Äußerungen aus der Regierung sind da eher
kontraproduktiv. Dass sich die Wärmepumpennachfrage erholt, sollte als
Chance verstanden werden, über die Absenkung der Stromsteuer zusätzliche
Investitionsanreize zu setzen", erklärte er weiter. Immerhin: Senkt man
die Stromsteuer um zwei Cent, könnte ein typischer
Wärmepumpen-Betreiber mit einem Jahresverbrauch von 5.000
Kilowattstunden (kWh) 100 Euro im Jahr sparen, so Sabel.
Angesichts
der Debatte um die Stromsteuersenkung kam aus der Union der Vorschlag,
bei der Wärmepumpenförderung zu kürzen. "Wer mit Strom heizt, profitiert
direkt von günstigeren Strompreisen und kommt deshalb auch mit weniger
Förderung aus", hatte zuletzt Tilman Kuban gegenüber der "Bild" erklärt.
Er sprach von einem Fördervolumen von 16 Milliarden Euro, das dafür im
kommenden Jahr vorgesehen sei.
Dem widersprach
BWP-Hauptgeschäftsführer Sabel: Laut BWP sind in dem Fördertopf für
energetische Gebäudesanierung (BEG) zwar in diesem Jahr 15,3 Milliarden
Euro eingeplant. Allerdings: Nur 3,5 Milliarden Euro davon fließen in
die Wärmepumpenförderung.
Auch der Bundesverband der Deutschen
Heizungsindustrie (BDH) sprach sich gegen den CDU-Vorschlag aus. "Die
Äußerung aus den Reihen der Union, die Förderung von Wärmepumpen zu
Gunsten einer Entlastung bei der Stromsteuer zu kürzen, ist aus Sicht
des BDH das völlig falsche Signal in der aktuellen Marktlage und mit
Blick auf die klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor", teilte der BDH
den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit.
Die Stromsteuersenkung
für alle hatten Union und SPD in ihrem gemeinsamen Koalitionsvertrag
vereinbart. Beschlossen hatte das Kabinett zuletzt lediglich, dass es
zum 1. Januar 2026 Entlastungen bei den Netzentgelten, einem Bestandteil
des Strompreises, geben soll. Außerdem soll die Gasspeicherumlage für
Gaskunden abgeschafft werden. Die Absenkung der Stromsteuer für die
Industrie, Land- und Forstwirtschaft soll "verstetigt" werden. Dass die
Stromsteuer zum 1. Januar jedoch nicht auch für Verbraucher gesenkt
werden soll, hat breite Kritik ausgelöst, auch innerhalb der Union. Am
Mittwoch soll die Stromsteuer auch Thema im Koalitionsausschuss sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur