Haseloff befürchtet höheren CO2-Ausstoß bei Industrie-Abwanderung
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) befürchtet, dass Chemieanlagen wegen der nationalen Ökobilanz in andere Länder abwandern könnten, wo die Firmen dann "vielleicht die doppelten oder dreifachen Mengen" an Schadstoffen in die Luft pusteten.
Gegenüber der "Bild" (Montagausgabe) sagte Haseloff, hier müsse man
"versuchen, global zu denken" - ein "Abwandern der Industrie" könne für
das Weltklima schädlicher sein, "als wenn wir es mit bestimmten
Kompromissen verbunden bei uns weiter praktizieren". Generell seien die
C02- und Klimavorgaben "ein klares Korsett für bestimmte Branchen".
Die
auf europäischer Ebene festgesetzten Standards sind aus Sicht von
Haseloff teils schwer zu erfüllen. So solle die in Magdeburg für eine
Chip-Fabrik von Intel reservierte Fläche "auf Wunsch von Intel
hamsterfrei gehalten werden", sagte er der "Bild". "Deswegen werden dort
jetzt Pflanzen angebaut, damit die Hamster nicht wieder hereingehen und
abgesammelt werden müssen. Das ist ein hochkomplexes System nach
europäischen Standards - und ich frage mich manchmal, ob diese
Komplexität für eine Industriegesellschaft noch Lebensgrundlage sein
kann, wenn wir gegen Standorte wie Nordamerika oder China im Wettbewerb
bestehen wollen." In Magdeburg sei nun "Hamster-Aufzuchtstationen"
installiert worden, "damit die Feldhamster in Deutschland nicht
aussterben - denn Hamster sind inzwischen besonders schützenswert".
Quelle: dts Nachrichtenagentur