Hubertz will serielles Bauen stärken
Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) will das modulare und serielle Bauen stärken und so mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen. "Ich sehe im seriellen und modularen Bauen ein riesiges Potential, um schneller und vor allem günstiger zu bauen", sagte Hubertz den Zeitungen der Funke-Mediengrupp.
"Es gibt viele Vorurteile über das serielle Bauen - langweilig,
eintönig, Plattenbau 2.0. Aber so ist es nicht", sagte die
SPD-Politikerin. Es könnten "genauso schöne Häuser und Stadtteile
entstehen wie im konventionellen Wohnungsbau" - nur eben "deutlich
schneller und preisgünstiger". Serielles und systematisches Bauen stehe
für Beschleunigung und Effizienz. Auch würde man sehen, dass der
Marktanteil im Fertigbau wachse.
Mathias Schäfer, Präsident des
Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), bezeichnete das serielle und
modulare Bauen als einen Weg aus der Baukrise. "Das Potenzial des
Fertigbaus ist noch lange nicht ausgeschöpft", sagte Schäfer den
Zeitungen. "Das gilt neben dem Wohnbau vor allem für den Objektbau zum
Beispiel im Bildungs-, Gesundheits-, oder Verteidigungsbereich. Die
dringend benötigten Schulen, Kitas, Pflegeimmobilien oder Kasernen
könnten durch serielles Bauen überall in Deutschland in gleichbleibender
Qualität und zu verlässlich kalkulierbaren Kosten entstehen."
Schäfer
forderte eine Reduktion der Vorschriften. "Nach wie vor erschweren die
zum Teil erheblich voneinander abweichenden Regelungen des
Bauordnungsrechts in den Bundesländern das serielle Bauen im großen
Maßstab. Auch das Vergaberecht verhindert bisher, dass mehr öffentliche
Auftraggeber seriell bauen", sagte der BDF-Präsident. Helfen könnten
Konzeptvergaben, bei denen Planung und Bauausführung in der Hand eines
Generalunternehmers liege.
Zudem forderte Schäfer, die
Grunderwerbsteuer für selbst genutztes Wohneigentum zu senken und die
Abschreibungsmöglichkeiten für private Bauherren zu verbessern. "Neben
Nachfrageanreizen über Bauförderprogramme wäre es auch sinnvoll, über
eine Angebotsförderung für das serielle Bauen nachzudenken, um die
Produktivität in der Bauwirtschaft insgesamt zu steigern und die
Baukosten zu senken. Dazu zählen Sonderabschreibungen für Investitionen
in die Automatisierung der Produktion oder in die digitale Vernetzung
von Planung, Fertigung und Baustelle", sagte Schäfer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur