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Grüne fordern klares Corona-Testkonzept mit Zwangstests

Archivmeldung vom 09.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
B90/Die Grünen sind trotz Wahlerfolge so stark in der Kritik wie nie zuvor (Symbolbild)
B90/Die Grünen sind trotz Wahlerfolge so stark in der Kritik wie nie zuvor (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt will definieren lassen, wann wer auf das Coronavirus getestet werden muss. Sie fordert ein transparenteres, bundesweit einheitliches Konzept für Coronatests. Dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte die Chefin der Bundestagsfraktion: "Wir schlagen vor, dass das Robert-Koch-Institut, das RKI, fünf Corona-Warnstufen mit entsprechend verbindlichen Testpflichten definiert.

Die höchste Stufe bedeutet: Hotspot, die niedrigste Stufe: so gut wie keine Fälle. Je mehr Fälle es in einer Region gibt, desto mehr Stichproben-Tests an bislang symptomfreien Personen sollte es geben. In Hotspots mit besonders vielen Infektionen sollten alle Menschen getestet werden." Nur in Regionen mit der niedrigsten Corona-Warnstufe wären dann lediglich die Personen mit bekannten Symptomen zu testen.

Göring-Eckardt forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch zu mehr Transparenz und einem deutlicheren Bekenntnis zum öffentlichen Gesundheitsdienst auf: "Nur durch engmaschige und regional angepasste Kontrollen kann ein Rückfall und eine zweite Welle verhindert werden." Bund und Länder müssten dazu offenlegen, wie sie die aktuelle Obergrenze von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner festgelegt haben, sagte Göring-Eckardt. Aktuelle und künftige Maßnahmen seien möglichst transparent zu kommunizieren: "Um Verschwörungstheorien und Unsicherheiten mit fundierten Fakten entgegenzuwirken, sollte das RKI weiter zweimal in der Woche eine Pressekonferenz geben." Die RKI-Spitze hatte in ihrer turnusmäßigen Pressekonferenz am Donnerstag angekündigt, diese Art öffentlicher Briefings vorerst einzustellen.

Außerdem müsse die Bundesregierung "die Alarmmeldungen, dass in den Gesundheitsämtern das dafür nötige Personal gar nicht abrufbar ist, sehr ernst nehmen. Wir machen uns große Sorgen, dass uns die Situation entgleitet, wenn es nicht ausreichend Personal in den Gesundheitsämtern und keine verbindlichen Vorgaben für die nötigen Coronatests gibt", sagte die Grünen-Fraktionschefin dem "Tagesspiegel am Sonntag".

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


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