Linnemann lehnt Annäherung an Linkspartei ab
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann lehnt eine Normalisierung des Verhältnisses zur Linkspartei kategorisch ab. "Die Linkspartei hat sich nie klar von radikalem Gedankengut abgegrenzt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
"Aktuell nehmen insbesondere die antisemitischen Strömungen in
beunruhigender Weise massiv zu. Wachsender Antisemitismus und ein
Bekenntnis zum Sozialismus - das ist das Gegenteil von dem, was wir in
der CDU wollen", so Linnemann. "Der Unvereinbarkeitsbeschluss gilt."
Diesem Beschluss zufolge schließt die CDU eine Zusammenarbeit mit AfD
und Linkspartei gleichermaßen aus.
Linnemann wandte sich gegen
die Vereinbarung von Union, SPD und Grünen, die Schuldenbremse zu
reformieren. Ein Beschluss erfordert eine Zweidrittelmehrheit im
Bundestag, mithin auch Stimmen von Linken oder AfD. "Dass es eine Reform
der Schuldenbremse geben wird, ist nicht ausgemacht", sagte er. "Wir
wissen doch gar nicht, zu welchen Ergebnissen die Kommission kommt, die
jetzt eine Reform prüft. Aus Sicht der Union kann die Schuldenbremse im
Prinzip so bleiben wie sie ist."
Mit Blick auf die Wahl von
Verfassungsrichtern, bei der die Union im ersten Anlauf kurzfristig
einer Kandidatin ihre zuvor zugesagte Unterstützung entzogen hat, zeigte
sich Linnemann optimistisch. "Ich bin zuversichtlich, dass eine
Kandidatin oder ein Kandidat die erforderliche breite Mehrheit im
Parlament finden wird." Wie die auch hier erforderliche
Zweidrittelmehrheit zustande kommen soll, wollte der CDU-Generalsekretär
nicht sagen. Er machte lediglich deutlich, dass es "keine Gespräche mit
der AfD geben" werde.
Die 16 Richter am Bundesverfassungsgericht
werden je zur Hälfte von Bundestag und Bundesrat gewählt. Weil dort
jeweils eine Zweidrittelmehrheit bei der Wahl nötig ist, vereinbarten
die für eine solche Mehrheit nötigen Parteien in der Vergangenheit
untereinander informell einen Verteilungsschlüssel, der sich an ihrer
Größe orientierte. Da Union, SPD, Grüne (und bislang FDP) nach der
Bundestagswahl gemeinsam auf keine Zweidrittelmehrheit mehr kommen,
benötigen sie bei der Wahl von Verfassungsrichtern im Bundestag außerdem
die Stimmen der Linken - oder der AfD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur