Digitalminister will DSL nicht abschalten

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Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) spricht sich gegen eine flächendeckende Abschaltung der DSL-Technologie aus. "Es ist sicher nicht der richtige Weg, einfach nur abzuschalten", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Das habe man in der Vergangenheit zu oft gemacht. "Wir müssen mal wieder
etwas anschalten." Das mache man jetzt beim Glasfaser, dessen Ausbau
man beschleunige, indem man ihn zum überragenden öffentlichen Interesse
definiert und Genehmigungsverfahren vereinfacht habe.
Allerdings
wies Wildberger auch darauf hin, dass lediglich jeder vierte Kunde
Glasfaser auch tatsächlich wähle, wenn es ihm angeboten werde. Dies
führte der CDU-Politiker darauf zurück, dass man in der Vergangenheit
stark auf Kupferkabel - etwa mit der DSL-Technologie - gesetzt habe.
Derzeit erreiche man beim Glasfaser eine Anschlussfähigkeit von 50
Prozent, so Wildberger. "Bis zum Ende der Legislaturperiode wollen wir
die 70 Prozent knacken."
Kritik an Ausbauplänen bei Glasfaser
hatte es zuletzt aus der Wohnungswirtschaft gegeben. Er nehme die Kritik
ernst, versicherte Wildberger, sagte aber auch: "Aber wir müssen in
diesem Land auch lernen, Prioritäten zu setzen, auch wenn es nicht allen
passt. Wenn man etwas macht, und alle sind am Ende glücklich, hat man
wahrscheinlich nicht viel gemacht." Er schaue darauf, was das richtige
Ergebnis sei und welchen Weg man dahin nehmen müsse. "Der Weg zum Tor
ist nicht immer eine Gerade", sagte der Digitalminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur