Steuerschätzung: Prognose erneut nach unten geschraubt
Der Arbeitskreis "Steuerschätzung" schraubt seine Erwartungen erneut nach unten. Für das laufende Jahr 2025 rechnen die Experten des Gremiums nun nur noch mit einem Volumen von 979,7 Milliarden Euro aus dem gesamten Steueraufkommen für Bund, Länder und Gemeinden sowie EU-Steuern, und damit noch einmal rund drei Milliarden Euro weniger als noch im letzten Herbst erwartet.
Der Bund muss demnach im laufenden Jahr mit 0,7 Milliarden Euro weniger
auskommen, für die Länder wird eine zusätzliche Milliarde erwartet, bei
den Gemeinden steht ein Minus von 3,5 Milliarden Euro in der Prognose,
aus EU-Steuern fließen 0,4 Milliarden Euro mehr.
In den weiteren
Jahren sind laut des Schätzergremiums außer bei den EU-Steuern konstant
weniger Einnahmen zu erwarten als vor einem halben Jahr prognostiziert.
So sollen Bund, Ländern und Gemeinden von 2026 bis 2029 insgesamt gut
83,5 Milliarden Euro weniger an Steuereinnahmen zur Verfügung stehen,
aus EU-Steuern dagegen fließen im gleichen Zeitraum gut fünf Milliarden
Euro mehr.
Über den gesamten Schätzzeitraum bis 2029 liegen die
Steuereinnahmen im Vergleich zur Schätzung im Oktober 2024
durchschnittlich jährlich um rund 16 Milliarden Euro niedriger, davon
ist mit Mindereinnahmen von durchschnittlich 7 Milliarden Euro für den
Bund zu rechnen.
"Wir müssen durch höheres Wirtschaftswachstum
die Einnahmen stärken - nur so gewinnen wir neue finanzielle
Spielräume", kommentierte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) die
Ergebnisse der Steuerschätzung. Man habe die aktuelle Schätzung bei den
Koalitionsverhandlungen schon erwartet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur