Grüne wollen auch in Deutschland Rauchverbot an öffentlichen Orten
Das angekündigte Rauchverbot an öffentlichen Orten in Frankreich sollte nach dem Willen der Grünen auch in Deutschland gelten. Der gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, sagte der "Rheinischen Post": "Ein Rauchverbot an öffentlichen Orten, wie es Frankreich plant, ist richtig - auch für Deutschland." Wer Kinder wirksam schützen wolle, "muss ihre alltägliche Umgebung rauchfrei machen: Parks, Spielplätze, Schwimmbäder, aber auch Eingänge zu Schulen und Sportstätten gehören dazu", ergänzte Dahmen.
Das allein reiche aber nicht, so der Grüne: "Frankreich ist längst
weiter: mit deutlich höheren Tabaksteuern, Verkaufsverboten außerhalb
lizenzierter Fachläden und einem umfassenden Werbe- und
Sponsoringverbot." Nicht nur zum Schutz von Kindern, "sondern auch
angesichts der jährlich über 30 Milliarden Euro, die unsere
Krankenkassen für die Behandlung rauchbedingter Erkrankungen aufbringen
müssen, brauchen wir solche Maßnahmen auch in Deutschland", so Dahmen.
Tabakprävention dürfe kein Tabu sein, "wenn Gesundheit und Jugendschutz
ernst gemeint sind".
Auch die SPD will dem Beispiel Frankreichs
folgen und plädiert für umfassende Rauchverbote. Die stellvertretende
Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dagmar Schmidt, sagte der
"Rheinischen Post": "Das neu eingeführte Rauchverbot in Frankreich im
öffentlichen Raum ist ein mutiger Schritt, setzt ein klares Zeichen für
den Gesundheits- und Kinderschutz und sollte auch in Deutschland als
Vorbild dienen."
Insbesondere Kinder seien den
gesundheitsschädlichen Folgen des Passivrauchens schutzlos ausgeliefert,
ergänzte die SPD-Gesundheitspolitikerin. "Ob auf Spielplätzen, in Parks
oder an Bushaltestellen: Kinder atmen die gleiche Luft wie Erwachsene,
doch ihre Körper sind deutlich empfindlicher."
Schmidt sagte
überdies: "Ein ähnlicher gesetzlicher Rahmen in Deutschland würde nicht
nur die Luftqualität verbessern, sondern auch zur Vorbeugung von
Suchterkrankungen beitragen, indem das Rauchen im Alltag weniger
sichtbar und damit weniger normalisiert wird."
Quelle: dts Nachrichtenagentur