Spahn: AfD würde mich vor Gericht stellen

Bild: Eigenes Werk /SB
Jens Spahn, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, fürchtet, dass er unter einer AfD-Regierung in Deutschland angeklagt werden würde. "Der erste, den die AfD nach einer Machtübernahme ihrer politischen Justiz zuführen würde, wäre ich", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
Auf die Frage, warum er das denke, antwortete Spahn: "Wegen der
Entscheidungen, die ich in der Corona-Zeit getroffen habe. Bis heute
rufen mir diese Leute hinterher: Mörder, Mörder."
Spahn rief die
linken Parteien im Bundestag dazu auf, die Union in ihrem politischen
Kampf gegen die AfD stärker zu unterstützen: "Weite Teile der AfD, vor
allem ihre Vordenker, wollen uns vernichten. Denn sie wissen genau, die
Union ist das entscheidende Bollwerk gegen nationalistische und
rechtsradikale Politik. Schauen Sie nach Frankreich oder in die
Niederlande: Dass die bürgerlich-konservativen Parteien zerrieben
wurden, hat die extreme Rechte stark gemacht. Ich würde den Kollegen von
Mitte-Links manchmal gerne zurufen: Wer die AfD klein halten will, muss
ein Interesse an einer starken Union haben."
Gleichzeitig
verteidigte Spahn seine Forderung, der AfD im parlamentarischen Betrieb
die gleichen Rechte zuzugestehen wie anderen Fraktionen. "Wir drängen
die AfD doch nicht zurück, indem wir sie bei organisatorischen Fragen
anders behandeln - eher im Gegenteil, meine ich", sagte er. Die AfD
stellt derzeit weder einen Vizepräsidenten noch einen
Ausschussvorsitzenden im Deutschen Bundestag, weil sie dafür bislang
keine Mehrheiten erzielen konnte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur