NRW-SPD will Förderung an strengere Standort-Bindung knüpfen
Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat kurz vor dem Bundesparteitag mehr Kooperation zwischen Staat und Unternehmen gefordert und will etwa Fördergelder an strengere Bedingungen knüpfen. Das geht aus einem entsprechenden Initiativantrag für den SPD-Bundesparteitag hervor, über den die "Rheinischen Post" berichtet.
In dem Antrag heißt es: "Unternehmen, die staatliche Förderung erhalten,
müssen ihre Investitionspläne für die kommenden Jahre transparent
machen und Zusagen zum Erhalt von Standort und Arbeitsplätzen machen.
Tarifgebundene Unternehmen müssen hierbei priorisiert behandelt werden.
Gewerkschaften und Betriebsräte sind grundsätzlich einzubinden. Die
Regeln des Montanbestimmungsgesetzes sollten auch für Unternehmen
gelten, die in größerem Umfang staatliche Hilfen erhalten."
Die
Unterstützung der Wirtschaft müsse durch einen ausreichend
ausgestatteten Transformationsfonds sichergestellt werden. Sarah
Philipp, SPD-Chefin in NRW, sagte dazu: "Die großen Herausforderungen
unserer Zeit, ob Klimaschutz, Digitalisierung oder Globalisierung,
lassen sich nur im Schulterschluss bewältigen." Politik, Wirtschaft,
Unternehmens-Vorstände und Beschäftigte müssten gemeinsam Verantwortung
übernehmen.
"Wenn die Transformation gelingen soll, müssen wir
jetzt einen gesellschaftlichen Tarifvertrag mit klaren Spielregeln
schließen: Wer öffentliche Unterstützung in Anspruch nimmt, muss
Verantwortung übernehmen", so Philipp. "Das heißt:
Arbeitsplatzsicherung, Standorttreue, Tarifbindung und Mitbestimmung",
sagte sie. Zudem setzt die NRW-SPD sich in dem Antrag dafür ein, dass
eine sogenannte Übergewinnsteuer eingeführt wird. "Es darf nicht länger
sein, dass Gewinne privatisiert, Verluste aber sozialisiert werden",
sagte Philipp.
Beim SPD-Parteitag will die Partei auch einen
Fokus auf die Stahlproduktion in Deutschland legen. Sarah Philipp sagte
dazu: "Der Rückzug von ArcelorMittal bei der grünen Stahlproduktion
zeigt, wie dringend eine aktive Wirtschaftspolitik benötigt wird, die
klare Perspektiven schafft und Brücken baut." Grüner Stahl sei keine
Zukunftsvision, er sei der Schlüssel zu einer klimaneutralen Industrie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur