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Konfliktforscher Zick: Der Antisemitismus wird "aktionsorientierter"

Archivmeldung vom 11.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Juden in der AfD
Juden in der AfD

Bild: AfD Deutschland

Für Konfliktforscher Andreas Zick kam die Tat von Halle nicht überraschend, da die Forschung seit mehr als fünf Jahren eine Radikalisierung in weiten Teilen der Gesellschaft beobachtet. "Der Antisemitismus ist im Rechtsextremismus ein Kernelement.

Wenn sich die Szene radikalisiert und seit 2015 die Parole ausgibt, sich in den Widerstand zu bewegen, dann war es zu erwarten, dass der Antisemitismus als ein einigendes Element auch immer hasserfüllter und aktionsorientierter wird", erklärte der Forscher gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Tat und der Ablauf zeigten, "wie professionell die Radikalisierung verlaufen kann", so der der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld: "Dazu gehörten Waffen- und Uniformbeschaffung, die Produktion von Ideologien und Videos."

Bei Juden in Deutschland müsse man von einem "immensen Bedrohungsgefühl" ausgehen, erläuterte Zick mit Verweis auf eine Befragung von 500 jüdischen Menschen im Sommer 2016. "Viele Menschen können sich nicht vorstellen, was jüdische Menschen im Alltag erleben", fügte er hinzu. Für sie sei es nun wichtig, "sichtbare Sicherheit und Solidarität" zu erleben. "Sie müssen sehen können, dass der Antisemitismus nicht als Ausnahme, ungewünschte Abweichung oder Krankheit beurteilt wird", betonte Zick.

Um Rechtsextremismus und Antisemitismus zu bekämpfen, sprach sich Zick für eine Zusammenarbeit zwischen Politik und Forschung aus: "Ich würde zu einer genauen Fallanalyse raten, die nicht nur kurz in Behörden abläuft, sondern systematisch mit der Frage einhergeht, wie jene, die präventiv agieren können, sich besser miteinander verbinden können." Die Politik müsse Beratung und Begleitung einholen: "Dass es ohne die Forschung nicht weitergeht, sollte allen klar sein."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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