Verlage fordern Digitalsteuer für große US-Tech-Konzerne
Die privatwirtschaftlich betriebenen Medienhäuser sprechen sich für eine Digitalsteuer für US-Technologiekonzerne aus und fordern die Bundesregierung zu Schritten bei der im Koalitionsvertrag festgehaltenen Presseförderung auf. Der Vorstandsvorsitzende des "Medienverband der freien Presse", Burda-Vorstand Philipp Welte, beklagt in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe eine Marktverzerrung durch große US-Player wie Meta, Google und Amazon.
Welte wörtlich: "Eine Handvoll US-amerikanischer Technologiekonzerne und
ihre von der chinesischen Diktatur ins Leben gerufenen Klone drücken
dem freien Internet die Luft ab. Dabei rauben sie dem unabhängigen
Journalismus der Verlage sukzessive die Lebensgrundlage im Netz." Die
sei ein "gigantischer Kollateralschaden für Staat, Gesellschaft, für
Wirtschaft wie Wissenschaft, und die Milliardengewinne der Plattformen
sind dann auch noch weitgehend steuerfrei".
Welte begrüßt die
Initiative von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zu einer
Digitalsteuer und schloss sich dieser Forderung an. Diese Steuer würde
"dem Bundeshaushalt einen größeren finanziellen Spielraum für eine
Unterstützung der freien Presse schaffen".
Der
Verbandsvorsitzende kritisiert, dass die Politik ihre Versprechen zur
Presseförderung trotz Berücksichtigung in zwei Koalitionsverträgen nicht
eingelöst habe. Mit einer Digitalsteuer würde die Bundesregierung für
mehr Gerechtigkeit in der digitalen Welt sorgen. Welte: "Fakt ist, dass
die gigantische Marktmacht dieser Unternehmen ein strukturelles und
ordnungspolitisches Problem für die europäische Digitalökonomie ist -
und zunehmend zur Gefahr für die kulturelle und politische Stabilität
unserer Demokratie wird."
Quelle: dts Nachrichtenagentur