Rufe nach Abschaffung der Steuererklärung für Arbeitnehmer
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) spricht sich für deutliche Vereinfachungen für Bürger beim Erstellen der eigenen Steuererklärung aus. "Wir fordern, dass das Steuerrecht einfacher wird - weniger Formulare, weniger Nachweise, mehr digitale Lösungen", sagte DSTG-Bundeschef Florian Köbler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Pauschalen statt Einzelabrechnungen, wo immer es geht. Das würde
Millionen Menschen viel Zeit, Nerven und Geld sparen." Die
Digitalisierung könne helfen, viele Daten zu erfassen und zu prüfen.
Wenn das Steuerrecht verständlich sei, profitierten alle und niemand
lasse mehr Steuervorteile liegen.
Köbler regte sogar an, die
Steuererklärung für Arbeitnehmer gänzlich abzuschaffen. "Stattdessen
wird die Steuererklärung ganz automatisch erstellt und muss vom
Arbeitnehmer nur noch geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden", sagte
er. Technisch sei dieses Modell nicht nur möglich, sondern sei von
vielen Ländern wie etwa Österreich bereits erfolgreich etabliert worden.
Auch Rentner sollten von der Steuererklärung befreit werden.
Stattdessen solle es einen automatischen Quellenabzug direkt durch die
Rentenkasse geben.
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) ist
die gewerkschaftliche Interessenvertretung des Personals der
Steuerverwaltung. Sie setzt sich vor allem für bessere
Arbeitsbedingungen in den Steuerverwaltungen ein.
Köbler sprach
sich auch für die vermehrte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI)
aus. "Wir fordern zudem die rasche Einführung eines zentralen, bürger-
und unternehmensfreundlichen Serviceportals der Finanzverwaltung - mit
interaktiver KI-Unterstützung, persönlichem Bereich für alle
steuerlichen Pflichten, digitalen Regelwerken zur Compliance und
gebündelten Förderprogrammen", sagte er. Nur so könnten Bürger und
Unternehmen von einem digitalen, modernen und effizienten Service
profitieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur