Nouripour weist "Opfergeschichte" der AfD in Saalstreit zurück
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) hat die behauptete Benachteiligung der AfD-Fraktion bei der Zuteilung von Bundestagsräumlichkeiten zurückgewiesen. "Man muss nicht aus jedem Problem eine Opfergeschichte kreieren", sagte der Grünen-Politiker dem Sender ntv.
Nouripour bot der AfD dennoch weitere Gespräche an. Für ihn sei klar:
"Sollte eine Fraktion tatsächlich Schwierigkeiten mit einem Raum haben,
werde ich als Vorsitzender der Bau- und Raumkommission
selbstverständlich Lösungen anbieten."
Die AfD-Fraktion
beansprucht in der sogenannten, seit der Bundestagswahl wabernden
Saalschlacht den deutlich größeren Sitzungssaal der SPD für sich. Die
Sozialdemokraten kommen auf nur noch 121 Abgeordnete, die AfD zählt
nunmehr 150 Mandate in ihren Reihen. "Wahlergebnisse schaffen an sich
keine Rechtsansprüche auf bestimmte Räumlichkeiten", sagte Nouripour.
"Die SPD argumentiert, dass sie als Regierungsfraktion zusätzlich
regelmäßig Vertreter der Ministerien im Saal zulassen muss." Dieses
Argument sei "nachvollziehbar."
Der Ältestenrat des Bundestags
beschloss am Donnerstag per Mehrheitsbeschluss, dass die AfD den
ehemaligen Sitzungssaal der FDP zugewiesen bekommt. "Wir Grünen haben in
der vorherigen Legislaturperiode mit 118 Abgeordneten in einem Raum
getagt, in dem die FDP zuvor mit 80 Abgeordneten saß", sagte Nouripour.
Quelle: dts Nachrichtenagentur