Spahn gesteht Fehler bei Richter-Wahl ein - nimmt SPD in Mithaftung

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, gesteht nach der abgesagten Wahl von drei Kandidaten zu Bundesverfassungsrichtern eigene Fehler ein. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf ein Schreiben Spahns an die Mitglieder der Fraktion.
Darin schreibt der CDU-Politiker, die Fraktionsführung und auch er als
Vorsitzender hätten "die Dimension der grundlegenden und inhaltlich
fundierten Bedenken gegen eine der Kandidatinnen unterschätzt".
"Dass
dabei der Eindruck entstehen konnte, ein Plagiatsverdacht wäre unser
zentrales Bedenken, hätte nicht passieren dürfen. Es war vielmehr nur
der sprichwörtlich letzte Tropfen, mit dem eine Mehrheit bei der
anstehenden Wahl sicher nicht mehr erreichbar war." Spahn sagte, die
"Notbremse am Freitag" sei dann zu spät gekommen.
Der
CDU-Politiker nahm zugleich die SPD-Fraktionsführung in Mithaftung. "Wir
waren am Freitag nicht mehr in der Lage, einen Kompromiss mit der SPD
zu finden. Daran haben beide Seiten ihren Anteil", zitiert die "Bild"
aus dem Schreiben. Er habe "am Wochenende viele Gespräche geführt,
intern und mit unserem Koalitionspartner. Ich bin überzeugt, dass wir
gemeinsam mit der SPD eine Lösung finden werden", schreibt Spahn weiter.
Der
CDU-Politiker kündigte außerdem eine Überarbeitung der Strategie für
die Zusammenarbeit mit der SPD an: "Wir werden in der Fraktionsführung
den Sommer nutzen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen, insbesondere mit
Blick auf die künftige Zusammenarbeit - in unserer Fraktion und
zwischen den Koalitionsfraktionen. Die Frage des Gemeinsamen und des
Vertrauens ist zentral. Die Klausurtagung der geschäftsführenden
Vorstände von CDU/CSU und SPD Ende August wird wichtiger Teil dieses
Prozesses sein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur