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Weiblicher Telekom-Vorstand kritisiert Frauenquote

Archivmeldung vom 23.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marion Schick Bild: Deutsche Telekom AG
Marion Schick Bild: Deutsche Telekom AG

Die von Union und SPD beschlossene Frauenquote für Aufsichtsräte und andere Leitungsebenen börsennotierter Unternehmen stößt bei manchen weiblichen Führungskräften, darunter Telekom-Vorstandsmitglied Marion Schick, auf Kritik. "Ich halte flexible Modelle, die die Unternehmen für ihre Leitungsebenen verbindlich festlegen, für den besseren Weg", sagte sie der "Frankfurter Rundschau".

Zugleich betonte die 55-Jährige, die den Personalbereich im größten deutschen Telekommunikationskonzern mit weltweit 232.000 Beschäftigten leitet, dass in vielen Unternehmen Frauen auf Führungspositionen noch immer kaum zu finden seien. "Das ist natürlich ein Unding", kritisierte Schick. Letztlich aber schadeten sich diese Unternehmen selbst: "Sie berauben sich der Fähigkeiten und Talente, über die hunderttausende bestens ausgebildeter Frauen verfügen." Insofern sei die Beteiligung von Frauen an der Führung zwar auch eine moralische, vor allem aber eine betriebswirtschaftliche Frage. Daher habe sich die Telekom bereits 2010 freiwillig verpflichtet, bis Ende 2015 mindestens 30 Prozent der Aufsichtsratssitze und Chefposten mit Frauen zu besetzen. Diesen Zielen komme das Unternehmen schon heute nahe: Im Aufsichtsrat sei das 30-Prozent-Ziel bereits übererfüllt, zwei der sieben Vorstandsmitglieder sowie 24 Prozent aller Führungskräfte seien weiblich.

Lobbyverband: Frauenquote erfordert 258 Kandidatinnen

Die in den Koalitionsverhandlungen vereinbarte Frauenquote für Aufsichtsräte sorgt bei den börsennotierten Unternehmen in Deutschland für einen erheblichen Bedarf an Kandidatinnen. Das ist das Ergebnis einer Datenauswertung des Lobbyverbands "Frauen in die Aufsichtsräte" (FidAR) für die "Welt am Sonntag". Bleiben die Aufsichtsräte so groß wie heute, müssten die börsennotierten Konzerne 258 zusätzliche weibliche Aufsichtsräte berufen.

Aktuell haben die 160 Unternehmen, die in den großen Börsenindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notiert sind, 1.660 Aufsichtsräte. Um eine Quote von 30 Prozent oder mehr zu erreichen, müssten mindestens 208 Frauen in die Aufsichtsräte einziehen und dort männliche Aufsichtsräte ersetzen. "Da aber glatte Werte von 30 Prozent nur in seltenen Fällen erreicht werden können, werden tatsächlich 258 zusätzliche Aufsichtsräte benötigt", sagte Monika Schulz-Strelow, die Präsidentin von FidAR. Dagmar Wilbs, Leiterin Human Capital bei der Personalberatung Mercer, sieht eine Menge Arbeit für die Konzerne: "Aus dem Stand in spätestens zwei Jahren qualifizierte weibliche Aufsichtsräte zu finden, die zu den Unternehmen passen; das wird eine Herausforderung werden", sagte Wilbs der "Welt am Sonntag". "Gefühlt würde ich sagen, die sind noch nicht da. Oder sie sind noch nicht identifiziert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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