Verhandlungen zwischen Ministerien um Zuständigkeiten dauern länger
Die Ministerien der Bundesregierung brauchen länger als von Kanzler Friedrich Merz (CDU) vorgegeben für eine Einigung auf ihre Aufgabenverteilung. Das berichtet das "Handelsblatt".
Die groben Verschiebungen der Zuständigkeiten waren nach Merz'
Amtsbeginn Anfang Mai in einem Organisationserlass geklärt worden. Die
Details sollten die Ministerien in einer Verwaltungsvereinbarung bis zum
31. Juli regeln. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums teilte
dem "Handelsblatt" nun am Sonntag aber mit, die Verhandlungen dauerten
noch an.
Insbesondere hängt es offenbar noch zwischen dem
Wirtschafts- und dem Forschungsressort. Das geht aus einer internen
E-Mail von Frank Wetzel, Staatssekretär im Wirtschaftsressort, hervor.
Man sei "sehr weit vorangeschritten" und stehe insbesondere mit dem
Digitalministerium von Karsten Wildberger (CDU) und dem
Umweltministerium von Carsten Schneider (SPD) "kurz vor dem Abschluss
der Verhandlungen", heißt es in der Mail, aus der die Zeitung zitiert.
Nicht
erwähnt wird das Forschungsressort von Ministerin Dorothee Bär (CSU).
Unionskreisen zufolge haben die beiden Häuser sich noch nicht einigen
können, wie sie die Innovationspolitik untereinander verteilen. Im
Organisationserlass heißt es zwar, die "Grundsatzfragen der nationalen
und internationalen Innovations- und Technologiepolitik" würden an Bär
gehen. Aber die Förderprogramme Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand
(ZIM), die industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und die
Forschungsförderung in strukturschwachen Regionen (Inno-Kom) sind darin
nicht zwangsläufig eingeschlossen. Bär will sie offenbar in ihrem Haus
haben, Reiche sie nicht abgeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur