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NABU: Entwurf für Pkw-Verbrauchslabel ist Murks und Kundenverwirrung

Archivmeldung vom 05.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
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Der NABU fordert den Bundesrat auf, auf seiner Sitzung am Freitag die schlechte Regierungsvorlage zur Einführung einer neuen Pkw-Energieverbrauchskennzeichnung abzulehnen. Die Regierung habe zentrale Schwächen des Systems zwar erkannt, aber nicht beseitigt, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Seit zwölf Jahren wartet Deutschland auf ein Pkw-Verbrauchslabel, das Autokäufer gut verstehen können und der Automobilindustrie deutliche Anreize zur Effizienzsteigerung und für mehr Klimaschutz setzt. Aber auch die neue Regierungsvorlage bedeutet nur mehr Murks und Kundenverwirrung.“

Deshalb sollte der Bundesrat seine Zustimmung verweigern und stattdessen Verbesserungen fordern, die dem Verbraucher bei der Kaufentscheidung helfen und dem Klima nutzen.

Größter Schwachpunkt ist nach Ansicht des NABU die Einstufung der Fahrzeuge in einzelne Klassen anhand deren Masse. Dies hätte zur Folge, dass ein relativ schweres Fahrzeug mit einem Verbrauch von sieben bis acht Litern auf 100 Kilometern unter Umständen in der Einstufung auf der farbigen CO2-Skala besser abschneidet als ein leichteres Auto mit vier bis fünf Litern Verbrauch. „Ein CO2-Label auf Gewichtsbasis läuft völlig quer zu der Notwendigkeit, dass Autos künftig deutlich leichter und damit spritsparender gebaut werden müssen“, erklärt NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. Deshalb fordert der NABU, die Fahrzeuggrundfläche als besser geeigneten Parameter zu wählen. Eine aktuelle Untersuchung der EU zeigt, dass die Zunahme des Fahrzeuggewichts eine Hauptursache für die noch schleppende Reduzierung der CO2-Emissionen von Neufahrzeugen ist. Die seit Jahren vorgetragene Kritik der Umweltverbände wird in diesem Punkt nun auch von den zuständigen Ausschüssen unterstützt, die dem Bundesrat eine Überprüfung des Masse-Kriteriums nach drei Jahren empfehlen. Der NABU befürchtet jedoch, dass wenn jetzt ein schlechter Parameter eingeführt wird, er auf Druck der Industrie dauerhaft bestehen bleibt und damit der Klimaschutz erneut auf die lange Bank geschoben wird.

„Die Bürger würden es kaum verstehen, wenn sehr große und schwere Karossen ‚grün‘ gelabelt werden, obwohl ein solches Fahrzeug das Klima stark belastet. Ein CO2-Ausstoß von mehr als 130 Gramm pro Kilometer, der derzeit als Mindestmaß für die Effizienzklasse C diskutiert wird, ist völlig unzeitgemäß, technisch überholt und darf deshalb nicht auch noch den offiziellen Stempel der Umweltfreundlichkeit erteilt bekommen“, betont Oeliger. Eine deutliche Steigerung der Effizienz ist nach Ansicht des NABU nicht nur klimapolitisch, sondern auch wettbewerbspolitisch nötig. Denn die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlichen und sparsamen Fahrzeugen muss der Maßstab für die exportorientierte deutsche Automobilbranche sein. Ein gutes Pkw-Verbrauchslabel sollte dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.

Quelle: NABU - Naturschutzbund Deutschland

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