Justizministerin verlangt "europarechtskonforme" Asylpolitik

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Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) drängt auf ein europarechts- und rechtsstaatskonformes Vorgehen in der Asylpolitik. Die Koalition habe die Vereinbarung getroffen, weiter gegen irreguläre Migration vorzugehen, sagte Hubig der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das sei ein gemeinsames Ziel. "Mir ist wichtig, dass wir dabei
europarechts- und rechtsstaatskonform arbeiten." Die Justizministerin
ergänzte: "Der Innenminister versichert mir, dass er das genauso sieht."
Auf
die Frage, ob Zurückweisungen von Asylsuchenden mit dem Recht vereinbar
seien, sagte Hubig: "Der Innenminister selbst hat klargestellt, dass er
Zurückweisungen nicht allein auf das nationale Recht stützen kann. Es
müssen auch die Voraussetzungen von Artikel 72 des Vertrags über die
Arbeitsweise der europäischen Union vorliegen."
Die enormen
Auswirkungen der Migration der letzten Jahre nannte Hubig
"unbestreitbar". Sie verwies auf die knapp 25.000 Schüler, die
Rheinland-Pfalz innerhalb von drei Jahren zusätzlich aufgenommen habe.
Das seien "erhebliche Herausforderungen". Aber als Justizministerin sage
sie: "Das allein wird nicht genügen, um eine Ausnahme zu begründen. Die
Voraussetzungen für diese Ausnahmevorschrift sind hoch."
Auf die
Frage, ob sie ihre Bedenken mit dem Bundesinnenminister teile,
antwortete Hubig: "Alexander Dobrindt und ich sind in guten und sehr
offenen Gesprächen. Auch der Bundeskanzler hat klar gemacht, dass wir
rechtsstaatliche, insbesondere europarechtliche Vorgaben beachten werden
und dass es keinen deutschen Alleingang geben wird. Das ist der
richtige Maßstab."
Quelle: dts Nachrichtenagentur