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Zeitung: Höhere Entschädigung für ehemalige Heimkinder beschlossen

Archivmeldung vom 09.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Für die ehemaligen Heimkinder aus Westdeutschland, die ohne Lohn in Industrie und Landwirtschaft gearbeitet haben, ist jetzt eine höhere Entschädigung beschlossen worden. Das bestätigte Katja Laubinger, Pressereferentin im Bundesfamilienministerium, dem WESTFALEN-BLATT. »Für jeden Monat Arbeit erhalten die Betroffenen jetzt pauschal 300 Euro.« Bisher seien 170 Euro für Männer und 200 Euro für Frauen vorgesehen gewesen. Die Erhöhung habe der Lenkungsausschuss des Heimerziehungsfonds in seiner letzten Sitzung am 29. Februar verabschiedet.

Da der Fonds bislang noch kein Geld ausgezahlt hat, profitieren alle Betroffenen von der Neuregelung. Nach Angaben des Ministeriums hat der Lenkungsausschuss noch eine weitere Änderung im Sinne früherer Heimkinder verabschiedet: Wenn sie bisher einen Antrag auf Entschädigung stellten, mussten sie unterschreiben, dass damit alle Forderungen abgegolten sind. Diese Verzichtserklärung müsse jetzt nur noch unter Vorbehalt abgegeben werden, da eine Änderung angestrebt sei, sagte Katja Laubinger. Die Vorläufigkeit gelte auch für bereits unterschriebene Erklärungen. Seit dem 1. Januar können frühere Heimkinder aus den 16 alten Bundesländern Entschädigungen aus dem 120-Millionen-Euro-Fonds beantragen, auf den sich  Bund, Länder, die beiden großen Kirchen, die deutschen Orden sowie Caritas und Diakonie  geeinigt hatten. Doch es gibt kritik:  »120 Millionen Euro hört sich gut an, aber die tatsächliche Summe ist geringer«, sagt Monika Tschapek-Güntner aus Soest, die frühere Vorsitzende des »Vereins ehemaliger Heimkinder«. Denn die Finanziers des Fonds hätten beschlossen, dass bis zu zehn Prozent, also zwölf Millionen Euro, für die Beratung der Antragssteller ausgegeben werden dürfen, sagte Tschapek-Güntner dem WESTFALEN-BLATT. Tschapek-Güntner sagte, in Niedersachsen  brächten die Kommunen ihren Anteil an dem Fonds beispielsweise dadurch ein, dass sie in 47 Landkreisen Beratungsstellen für frühere Heimkinder eingerichtet hätten. »Das ist eine Mogelpackung!«, sagt Tschapek-Güntner. Denn für die Beratung seien keine Kräfte eingestellt worden, sondern die Jugendämter müssten diese Arbeit jetzt mit erledigen. »Wir wissen, dass die Beratung früherer Heimkinder mehrere Stunden dauern kann. Es ist doch klar, dass die alltägliche Arbeit der Jugendämter darunter leiden muss!«

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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