Neuer Wehrdienst: GdP befürchtet negative Auswirkungen für Polizei
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht im neuen Wehrdienst eine erhebliche Konkurrenz für die Nachwuchsgewinnung der Polizei. Das in der vergangenen Woche vom Bundeskabinett beschlossene Gesetz könne dazu führen, dass "mehr interessierte und geeignete junge Menschen sich zunächst bei der Bundeswehr verpflichten und weniger einen Dienst bei der Polizei anstreben", heißt es in einer Stellungnahme der Gewerkschaft, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
Das Schreiben des GdP-Vorstands wurde bereits im August an das
Bundesverteidigungsministerium, das Bundesinnenministerium und die
Innenministerkonferenz versandt.
Die Polizei in Bund und Ländern
werde "aktuell und in den kommenden Jahren besonders stark von massiven
Altersabgängen aufgrund der demografischen Situation betroffen sein",
heißt es darin. Das Ziel für die Bundeswehr, den Dienst attraktiver zu
gestalten und dadurch mehr Personal zu gewinnen, müsse auch für die
Polizei gelten. Innere und äußere Sicherheit dürften nicht zueinander in
Konkurrenz gestellt werden, so die GdP.
Dadurch, dass die
Bundeswehr junge Menschen wieder erfasse und mustere, erhalte sie
frühzeitig einen guten Überblick über den "gesamten potenziellen
Nachwuchspool" und könne diesen direkt ansprechen. Der Polizei sei das
nicht möglich. Geplante Prämienzahlungen, Fahrtkostenzuschüsse und
Entlassungsgelder würden der Bundeswehr einen weiteren Vorteil gegenüber
der Polizei verschaffen. Die Gewerkschaft fordert deshalb gleichwertige
Maßnahmen auch für die Polizeien des Bundes.
Quelle: dts Nachrichtenagentur