Paritätischer gegen "Agenda 2030"
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in der Debatte um Sozialstaatsreformen die Forderung nach einer "Agenda 2030" zurückgewiesen und vor einseitigen Kürzungen gewarnt. "Wir brauchen keine Agenda 2030, sondern eine Politik, die 2025 lösungsorientiert und sozial verantwortlich handelt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Joachim Rock, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Viele Menschen seien unzufrieden, weil ärztliche Versorgung schwer
erreichbar sei, gute Pflege unbezahlbar scheine und die
durchschnittliche Altersrente bei nur 1.100 Euro liege. "Wer jetzt
einseitig auf Kürzungen setzt, verschärft Unsicherheit und öffnet
Extremisten und Populisten Tür und Tor."
Union und SPD
diskutieren über Reformen des Sozialstaats. CDU-Generalsekretär Carsten
Linnemann hatte in einem Interview gesagt, so wie Gerhard Schröder die
Agenda 2010 gemacht habe, "müssen wir jetzt die Agenda 2030 machen".
Rock
mahnte: "Handlungsfähigkeit beweist die Bundesregierung, wenn die
Koalitionspartner aufhören, sich gegenseitig zu blockieren, und
gemeinsam spürbare soziale Fortschritte erzielen: Beschäftigte müssen
entlastet, Armut im Alter und in Familien wirksam bekämpft und die
Aufnahme von Arbeit besser gefördert werden." Dazu gehöre auch, den
Sozialstaat "finanziell breiter und gerechter" aufzustellen. "Denn die
Bundesregierung trägt nicht nur Verantwortung für innere und äußere,
sondern ebenso für die soziale Sicherheit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur