Digitalminister kritisiert "Flickenteppich" beim Datenschutz
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) hat einen "Flickenteppich an unterschiedlichen Datenschutzregeln" kritisiert. "Getrieben durch die Künstliche Intelligenz werden wir diskutieren, wo wir vereinfachen können", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
So wolle man die Aufsicht über die 16 verschiedenen Datenschutzbeauftragten beim Bund zentralisieren.
Wildberger
erklärte, dass die Daten sicher und auch die Privatsphäre geschützt
sein müssten. "Aber unsere gesamte Regulierung ist sehr stark
risikobasiert und komplex, neben dem Datenschutz greifen Verordnungen
und Gesetze ineinander, die nicht immer feinjustiert sind."
Mit
Blick auf die digitale Verwaltung stellte Wildberger in Aussicht,
künftig mehr Standards setzen zu wollen. "Gibt man keine Standards vor,
kommt schnell Wildwuchs", nannte er als Grund für die schleppende
Digitalisierung von Verwaltungsleistungen in den vergangenen Jahren.
Leistungen wie die An- und Ummeldung von Autos wolle man zentralisieren,
zudem Plattformlösungen seitens des Bundes zur Verfügung stellen, die
auch Künstliche Intelligenz beinhalten würden. "Das kann ein
Befreiungsschlag sein, um Komplexität zu reduzieren und
Verwaltungshandeln zu beschleunigen", sagte Wildberger.
Bisher
sei es noch nicht gelungen, über "Bund, Länder und Kommunen
kundenfreundliche, gut funktionierende und abgedeckte
Digitalisierungslösungen anzubieten", kritisierte der Digitalminister,
versprach zugleich aber, dass die Bürger zum Ende der Legislaturperiode
deutliche Verbesserungen spüren können sollten. "Die Dinge, für die
viele Menschen heute noch mit Papier zum Amt laufen müssen, sollen dann
digital möglich sein, sei es die Beantragung des Personalausweises oder
Reisepasses, die Kfz-An- und Ummeldung, Meldebescheinigungen oder auch
bestimmte Sozialleistungen." Allerdings müsse man dabei priorisieren, so
Wildberger. "Bis alle Behördengänge digital erledigt werden können,
wird es noch dauern."
Kritik übte der CDU-Politiker daran, dass
es Deutschland trotz "absoluter Exzellenz" im Forschungsbereich nicht
gelinge, digitale Geschäftsmodelle im großen Stil aufzubauen und
international zu skalieren. "Wir nutzen unsere Talente nicht
ausreichend", sagte Wildberger.
Quelle: dts Nachrichtenagentur