Bund soll Arbeitsagentur mit Milliarden-Darlehen stützen
Angesichts absehbar steigender Arbeitslosigkeit soll der Bund die Bundesagentur für Arbeit im laufenden Jahr mit einem Darlehen von 2,35 Milliarden Euro stützen. Das geht aus einem Bericht der Nürnberger Behörde an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, über den das Nachrichtenmagazin POLITICO am Freitag berichtet.
Bislang war die Bundesregierung für das laufende Jahr von einem Defizit
der Bundesagentur in Höhe von 1,33 Milliarden Euro ausgegangen. Nach der
nun vorliegenden aktualisierten Prognose läuft es nun auf einen
Fehlbetrag von knapp 5,3 Milliarden Euro hinaus.
Um das Defizit
auszugleichen, müsste laut Bericht die noch bestehende Rücklage von rund
3,2 Milliarden Euro aufgebraucht werden. Darüber hinaus wäre ein
Darlehen von 2,35 Milliarden Euro erforderlich.
Finanzminister
Lars Klingbeil (SPD) müsste dies in seinem neuen Etatentwurf einplanen,
der Ende Juni vom Kabinett beschlossen werden soll. Bundesagentur-Chefin
Andrea Nahles hatte diese Woche eine Erhöhung des Beitragssatzes zur
Arbeitslosenversicherung ausgeschlossen.
Die Behörde rechnet in
ihrem Bericht damit, dass allein die Ausgaben für das Arbeitslosengeld I
2025 um rund vier Milliarden Euro höher ausfallen werden als bisher
erwartet.
Mit dem Darlehen des Bundes wären die Finanzprobleme
der Bundesagentur wohl nicht auf Dauer gelöst. In dem Bericht geht die
Behörde davon aus, bis 2029 in den roten Zahlen zu bleiben. "Bis zum
Jahr 2029 würden sich die erforderlichen Liquiditätshilfen des Bundes
auf rund 11,9 Milliarden Euro summieren", heißt es in dem Papier. Die
Einschätzungen für die künftigen Jahre würden jedoch "einer hohen
Unsicherheit" unterliegen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur