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CDU diskutiert über Schwarz-Grün

Archivmeldung vom 15.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nachdem sich Kanzlerin Angela Merkel auf dem CDU-Parteitag positiv über die Grünen geäußert hat, diskutiert die Union ein mögliches Bündnis mit der Ökopartei nach der Bundestagswahl 2017. "Schwarz-Grün ist eine interessante Alternative mit positivem Überraschungspotenzial, wie Hessen zeigt", sagte Bundestagsvizepräsident Peter Hintze, ein Vertrauter der Kanzlerin, dem "Spiegel".

Merkel hatte auf dem Parteitag betont, dass die Sondierungsgespräche mit den Grünen nach der Bundestagswahl 2013 nicht an der CDU gescheitert seien. "Wir wären bereit gewesen, eine solche Koalition zu wagen." Die Grünen hätten nicht gewollt. "Schade drum." In der Führungsspitze der Union werden Merkels Worte als offene Einladung an die Grünen für die Zeit nach der Bundestagswahl 2017 gewertet.

"In der CDU muss man niemanden mehr überzeugen, dass Schwarz-Grün geht", sagte Jens Spahn, der neu ins Partei-Präsidium gewählt wurde. "Die Grünen müssen sich allerdings entscheiden, ob sie eine bessere Linkspartei mit Steuererhöhungen sein wollen oder sie sich ihrer bürgerlichen Wurzeln besinnen." Schon im Januar will sich Spahn erneut mit Grünen-Politikern treffen, um über Gemeinsamkeiten zu debattieren.

Beim konservativen Flügel der CDU hält sich die Begeisterung für ein solches Bündnis in Grenzen. "Ich erlebe in jeder Sitzung des Innenausschusses, wie groß die Unterschiede zu den Grünen noch sind", sagte dessen Vorsitzender Wolfgang Bosbach. "Ich wüsste nicht, wie hier ein Koalitionsvertrag aussehen sollte. Die Grünen verlangen gerade in der Innenpolitik von der Union nicht weniger als die Kapitulation."

Maas: Merkels Kritik an SPD zeigt Nervosität der CDU

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hält die Äußerung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Wahl eines Ministerpräsidenten der Linken in Thüringen sei für die SPD "eine Bankrotterklärung", für unangebracht: Die Äußerung Merkels zeige, "wie nervös es die CDU macht, dass sie mittlerweile nur noch in sieben Landesregierungen sitzt, die SPD inzwischen aber in 14", sagte Maas der "Süddeutschen Zeitung".

In der Großen Koalition müsse Merkel anders agieren als in der schwarz-gelben Koalition. "Mit uns kann man nicht umgehen wie mit der FDP", sagte der Justizminister. Zudem verurteilte Maas die Forderungen der CDU zur inneren Sicherheit.

Die Christdemokraten hatten auf ihrem Bundesparteitag in Köln einen Leitantrag für einen "starken Staat" beschlossen, in dem ein "Grundrecht" auf innere Sicherheit in Deutschland postuliert wird. Außerdem verlangt die CDU ein Verbot der Sympathie-Werbung für terroristische Vereinigungen und die Einführung der Vorratsdatenspeicherung (VDS).

"In unserem Grundgesetz steht ein solches Grundrecht auf innere Sicherheit nicht", so Maas. Auch die VDS und das Verbot der Symphatiewerbung lehne er "ganz entschieden ab". Ein Verbot der Sympathiebekundungen für kriminelle und terroristische Organisationen sei "weder sinnvoll noch notwendig", sagte Maas. Es gehe derzeit vor allem um die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Der IS sei "aber bereits nach dem Vereinsrecht verboten worden", damit könne "die Werbung für diese Terroristen schon jetzt mit bis zu einem Jahr Haft geahndet werden".

Bis zum Jahr 2002 habe es in Deutschland bereits ein generelles Verbot der Sympathie-Werbung gegeben. Dies habe aber "kaum Relevanz" gehabt. Es sei "nur zu ganz wenigen Verurteilungen" gekommen, da die Gerichte "im Lichte der Meinungsfreiheit die Messlatte sehr hoch gelegt haben". Das deutsche Strafrecht biete "schon heute effektive Mittel um gegen Terroristen vorzugehen", sagte Maas.

Die Bundesregierung setze "gerade noch die UN-Resolution gegen `foreign fighters` um, mit der Reisetätigkeit und Terrorfinanzierung noch weitgehender bestraft werden". Danach sei "das Terrorismusstrafrecht an den Grenzen der Verfassung angelangt - und damit ausgereizt", so Maas. Terrorismus dürfe "niemals dazu führen, dass wir unsere Grundrechte und unseren Rechtsstaat nachhaltig beschädigen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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