SPD-Wirtschaftsflügel macht Druck bei Bürokratieabbau
Der SPD-Wirtschaftsflügel setzt die schwarz-rote Regierung beim Thema Bürokratieabbau unter Druck. Die bisherigen Pläne der Koalition von CDU, CSU und SPD reichten nicht aus, sagte die Präsidentin des SPD-Wirtschaftsforums, Ines Zenke, dem "Spiegel". "Um Verwaltungsverfahren in Deutschland zu beschleunigen, damit unser Land schneller, digitaler und einfacher wird, braucht es ein neues Mindset für alle Bereiche des staatlichen Handelns."
Beim Bürokratieabbau gebe es "kein Erkenntnisproblem, sondern ein
Umsetzungsproblem". Die Regierung müsse eine "Vertrauenskultur" schaffen
und traditionelle Denkmuster hinterfragen, die von Kontrolle,
Hierarchie und Risikovermeidung geprägt seien.
Wie sich
Genehmigungsverfahren beschleunigen ließen, habe sich in der
Energiekrise gezeigt, heißt es in einem achtseitigen Diskussionspapier
des Wirtschaftsforums. "Durch klare Priorisierung, politischen Druck und
Ausnahmeregelungen konnten wir das russische Gas rasch ersetzen und
eine Gasmangellage verhindern." Zenke fordert einen "Kulturwandel der
Verwaltungspraxis". Entscheidend sei ein politischer Wille der
Führungsebenen in Bund, Ländern und Kommunen, koordiniert werden müsse
dies im Kanzleramt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur