Kanzlerwahl: Ex-Verfassungsgerichtspräsident fürchtet Staatskrise
Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat sich besorgt über das Kanzlerwahl-Debakel von Friedrich Merz (CDU) geäußert. "Dass ein Kanzler im ersten Wahlgang scheitert, das gab es noch nie", sagte Papier dem "Handelsblatt".
Das Grundgesetz mache klare Vorgaben für das mögliche weitere Vorgehen.
"Fest steht aber auch: Ein dritter Wahlgang mit einfacher Mehrheit würde
die Stellung Deutschlands in der Welt beschädigen", erklärte der
ehemalige Verfassungshüter. "Wir müssen aufpassen, dass Deutschland
nicht in eine Staatskrise rutscht."
Neuwahlen würden die
demokratischen Kräfte derzeit mit Blick auf die gerade vom
Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestufte AfD
vermeiden wollen. "Verantwortlich für diese Lage sind in erster Linie
die etablierten Parteien der Mitte. Sie haben jahrelang die Bedürfnisse
und Anliegen großer Teile der Bürger nicht hinreichend aufgegriffen",
kritisierte Papier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur