Bauernverband kritisiert Absage an Mindestlohn-Ausnahmen

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Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat das Nein des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu einer Mindestlohn-Ausnahme für Saisonarbeit als unverständlich kritisiert. "Aus offensichtlich partei- und koalitionstaktischen Gründen werden rechtliche Bedenken vorgeschoben, um Ausnahmen beim Mindestlohn für saisonal Beschäftigte zu verhindern", sagte Rukwied dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Dies ist ein schwarzer Tag für die heimische Obst-, Gemüse und Weinerzeugung."
Viele
Sonderkulturbetriebe stünden nun vor dem Aus, weil sie im Europäischen
Wettbewerb so nicht bestehen könnten. Die Produktion von Obst und Gemüse
werde sich weiter ins Ausland verlagern und es werde mehr importiert
werden. In Deutschland erzeugtes Obst und Gemüse werde deutlich teurer
und die Inflation werde massiv angeheizt werden. "Diese Entscheidung
lässt jedes Bekenntnis zu einer heimischen Landwirtschaft zu einer Farce
werden", sagte Rukwied.
Agrarminister Alois Rainer (CSU) hatte
sich zunächst offen für die Forderung des Bauernverbands nach einem
geringeren Mindestlohn für Saisonkräfte gezeigt, die SPD hatte dies
strikt abgelehnt.
Nach rechtlicher Prüfung hatte das Ministerium
die Umsetzung unter Verweis auf den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz
aber für unmöglich erklärt. Rainer verwies auf Entlastungen der
Landwirtschaft bei Bürokratie, Agrardiesel und Stromsteuer.
Der
Mindestlohn liegt derzeit bei 12,82 Euro pro Stunde. Ab 2026 soll er auf
13,90 Euro pro Stunde, ab 2027 auf 14,60 Euro steigen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur