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Ifo-Chef plädiert für längere Lebensarbeitszeit und sinkendes Rentenniveau

Archivmeldung vom 10.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
Bild: Günter Havlena / pixelio.de

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München, fordert angesichts milliardenschwerer Forderungen mehr Offenheit und Klarheit in der Rentendebatte. Fuest sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Die Schwierigkeit besteht darin, dass jeder gern Geld verteilt, aber niemand gern darüber redet, wer die Zeche zahlen muss. Hier ist Offenheit wichtig." Der Ökonom verlangte, bei jedem Vorschlag zur Ausweitung der Rentenleistungen die Maßnahmen zur Finanzierung gleich mitzuliefern.

"Das würde die Qualität der rentenpolitischen Debatte erheblich verbessern", sagte er mit Blick auf Forderungen von SPD-Politikern, das Rentenniveau nicht nur bis 2025, sondern bis zum Jahr 2040 bei 48 Prozent zu stabilisieren.

Fuest kritisierte: "Die Politik scheint zu vergessen, dass die Bereitschaft künftiger Beitragszahler und Steuerzahler, für die Rente zu zahlen, ihre Grenzen hat." Er plädierte zugleich dafür, die Lebensarbeitszeit zu verlängern, und zwar in dem Maß, wie die Lebenserwartung steigt. Das sei unverzichtbar. Der Wissenschaftler sprach sich zudem für ein sinkendes Rentenniveau aus. "Die Renten werden langsamer wachsen müssen als die sonstigen Einkommen, weil die Zahl der Beitragszahler pro Rentner drastisch sinkt."

Es sei deshalb wichtig, mehr privat vorzusorgen, betonte Fuest. Zudem müsse die Zahl der Beitragszahler möglichst hoch gehalten werden. "Da geht es um die schulische und berufliche Bildung, um die Zuwanderung von Fachkräften und die Anreize zur Erwerbstätigkeit."

Forderungen nach einer Bürgerversicherung für alle Erwerbstätigen erteilte Fuest an dieser Stelle eine Absage. "Wenn mehr Menschen in die Rentenversicherung einzahlen, entstehen auch neue Ansprüche", sagte er. Auch bestehe die Gefahr, "dass die zusätzlichen Beitragseinnahmen jetzt fröhlich ausgegeben werden und dann, wenn die zusätzlichen Beitragszahler selbst ihre Rente einfordern, noch größere Finanzierungsprobleme auftreten".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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