Grüne und Linke wollen AfD staatliche Gelder streichen
Archivmeldung vom 05.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach der Einstufung der AfD als gesichert extremistische Partei durch das Bundesamt für Verfassungsschutz fordern Grüne und Linkspartei ein Ende der staatlichen Parteienfinanzierung für die AfD. "Die Demokratie darf nicht zulassen, dass sie mit Mitteln aus der Staatskasse ihre eigene Abschaffung auch noch finanziert", sagte Clara Bünger, Innenpolitikerin der Linken, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe).
Die Bundestagsabgeordnete hält die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein
erfolgreiches Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht für gegeben.
"Der Bundestag muss jetzt auch den Mut haben, ein entsprechendes
Verfahren in Gang zu bringen", sagte Bünger.
Ähnlich äußerte sich
der innenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen, Marcel
Emmerich. "Die Streichung staatlicher Gelder wäre eine Option der
Sanktionierung, allerdings ist auch das sehr voraussetzungsvoll", sagte
er dem "Tagesspiegel".
Er plädierte zudem für einen
parteiübergreifenden Vorstoß für ein Verbotsverfahren gegen die AfD, zum
Schutz der Demokratie. "Damit kann das Bundesverfassungsgericht die
Verfassungswidrigkeit der AfD überprüfen. Dieses Instrument ist Teil
unserer wehrhaften Demokratie und muss jetzt konsequenterweise genutzt
werden", so Emmerich.
Abwartender äußerte sich der
innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Alexander Throm: "Es
bedarf in jeglicher Hinsicht eines kritischen Umgangs mit der AfD",
sagte er dem Tagesspiegel. Staatliche Mittel müssten der Partei jedoch
nicht gestrichen werden. "Solange die AfD an Wahlen teilnimmt, stehen
ihr auch die entsprechenden Rechte auf staatliche Zuschüsse zu. Mehr
aber auch nicht", sagte Throm. Auch ein Verbotsverfahren bewertet er
skeptisch: "Die AfD muss politisch bekämpft werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur