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Rüstungssparpläne: IG Metall holt sich Schützenhilfe von Wirtschaftsminister Rösler

Archivmeldung vom 24.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Industriegewerkschaft Metall (IG Metall)
Industriegewerkschaft Metall (IG Metall)

Die IG Metall will mit Hilfe von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) die Rüstungssparpläne von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) verhindern. Konkret geht es um die Aufklärungsdrohne Talarion der EADS-Rüstungssparte Cassidian, deren Beschaffung für de Maizière offenbar keine Priorität mehr hat. "Wird die Streichliste von de Maizière umgesetzt, dann wird auf das unbemannte Flugsystem Talarion verzichtet und es wird in Deutschland zukünftig keine Produktion und keine Entwicklung von militärischen Flugzeugen mehr geben", sagte der EADS-Beauftragte der Gewerkschaft IG-Metall, Bernhard Stiedl, "Handelsblatt-Online".

Dies bedeute dann den Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Die EADS-Tochter Cassidian im bayerischen Manching ist der größte deutsche Standort des Rüstungsunternehmens. Kommenden Dienstag will Stiedl im Bundeswirtschaftsministerium auf den Ernst der Lage hinweisen und in einem Gespräch mit dem Luft- und Raumfahrt-Koordinator der Bundesregierung, Peter Hintze (CDU), für die Rücknahme der Streichpläne werben. Vorausgegangen war ein Brandbrief Stiedls an Minister Rösler. In dem "Handelsblatt-Online" vorliegenden Schreiben unterstreicht der Gewerkschafter, dass mit der Entscheidung für oder gegen Talarion eine Entscheidung für oder gegen die Zukunft der militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland getroffen werde.

"Es geht bei der Entscheidung auch darum, ob wir im Zukunftsmarkt der unbenannten Flugzeuge künftig eine eigenständige Rolle spielen oder auf Modelle aus dem Ausland angewiesen sind", schreibt Stiedl und fügt hinzu: "Will man eine eigene leistungsfähige Industrie fördern und will man einen Zuwachs an hochqualifizierten Arbeitsplätzen in dieser Zukunftsindustrie, muss man die Risiken der Finanzierung technologischer Entwicklungssprünge angemessen teilen und dafür entsprechende Finanzierungsmodelle finden." Stiedl forderte Rösler in dem Brief auf, mit der wehrtechnischen Industrie und den Arbeitnehmervertretungen in einen Dialog zu treten. "Es geht um die Klärung, wie die militärische Luftfahrtindustrie gesichert und neue Anforderungen gemeinsam gestaltet werden können." Von Röslers Einsatz erhofft sich Stiedl, dass de Maizière seine Entscheidung zu Talarion überdenkt und, wie er im Gespräch mit "Handelsblatt-Online" sagt, "negative Folgen" der Bundeswehrreform auch für die Beschäftigten in der Wehrindustrie sozial und finanziell abfedert. "Wer auf der einen Seite Banken mit dem Argument der Sicherung der Arbeitsplätze stützt, kann nicht auf der anderen Seite mit dem Verzicht auf Zukunftsprogramme leichtfertig zig tausende Arbeitsplätze aufs Spiel setzen", sagte Stiedl. "Wir sind es leid, wieder und wieder die Zeche zu zahlen für falsche Entscheidungen der Politik."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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