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Regierung plant Gesetz für Drogenkontrollen von Piloten

Archivmeldung vom 28.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Modernes Cockpit eines Airbus A319 mit zwei Piloten
Modernes Cockpit eines Airbus A319 mit zwei Piloten

Foto: Ralf Roletschek
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Den Piloten deutscher Airlines drohen im nächsten Jahr unangemeldete Kontrollen auf Alkohol, Drogen und Medikamente. Eine entsprechende gesetzliche Regelung will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) im neuen Jahr im Bundeskabinett vorlegen. Dobrindt sagte "Bild am Sonntag": "Ich halte es für sinnvoll, dass Piloten stichprobenartig auf den Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten kontrolliert werden. Experten weltweit sehen darin positive Effekte, die betriebliche Sicherheit in der Luftfahrt zu stärken."

Wichtig sei es, so Dobrindt, diese Kontrollen in die Verantwortung der Unternehmen selbst zu legen. "In den USA und Australien hat sich das Kontroll-System in dieser Form bereits etabliert, Europa sollte hier nachziehen."

Anlass für die Maßnahme ist der Absturz von Germanwings Flug 4U9525 am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen, bei dem alle 150 Menschen an Bord ums Leben kamen. Ermittlungen ergaben, dass Copilot Andreas L. die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht hatte. Er war psychisch krank, nahm Medikamente und war fluguntauglich. Mit den Kontrollen soll so etwas in Zukunft verhindert werden. Die neue Regelung soll später auch auf europäischer Ebene umgesetzt werden.

Markus Wahl von der Pilotenvereinigung "Cockpit" kritisierte gegenüber "Bild am Sonntag" die Pläne: "Die geplanten zufälligen Tests sind aus unserer Sicht absolut falsch! Sie haben nichts mit dem Germanwings-Unglück zu tun und stellen eine ganze Berufsgruppe unter Generalverdacht." Die Pläne folgen der Empfehlung einer Taskforce, die das Bundesverkehrsministerium unmittelbar nach dem Absturz eingerichtet hatte.

Dem Gremium gehörten Vertreter von Fluggesellschaften und Herstellern, Piloten, Flugbegleiter sowie psychologische und psychiatrische Sachverständige und Flugmediziner an. Die Kontrollen seien sinnvoll, so die Taskforce, wenn sie von Aufklärungs-, Präventions- und Hilfemaßnahmen der Airlines begleitet werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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