MPK: Länder drängen auf schnelle Umsetzung des Sondervermögens
Die Bundesländer wollen am Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin den Druck auf den Bund für eine zügige Umsetzung des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens erhöhen.
So plant etwa Niedersachsen, das Geld für Investitionen in Schulen,
Straßen und den Hochwasserschutz zu verwenden. Ministerpräsident Olaf
Lies (SPD) hob die Bedeutung eines schnellen Gesetzesbeschlusses hervor,
damit Niedersachsen die Mittel in seinen Landeshaushalt einplanen
könne. Nach dem Königsteiner Schlüssel könnten etwa 9,8 Milliarden Euro
auf Niedersachsen entfallen.
Auch Schleswig-Holstein fordert eine
rasche Umsetzung und Entbürokratisierung. Ministerpräsident Daniel
Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein hob hervor, dass ein sichtbares
Signal für die Bevölkerung notwendig sei, um Vertrauen in die
Investitionen zu schaffen. Er plädierte für eine Einigung unter den
Ländern zur Verteilung der Mittel und für schnellere Planungs- und
Genehmigungsverfahren. Schleswig-Holstein könnte rund 3,5 Milliarden
Euro erhalten.
Günther äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der
Pläne des Bundes zur Entlastung der Wirtschaft, da Steuererleichterungen
für Unternehmen Einnahmeverluste für die Länder bedeuten könnten. Auch
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) warnte vor
finanziellen Belastungen, gerade für die Kommunen.
Auf ein
Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) müssen die Länderchefs
zunächst verzichten. Der Kanzler sagte seine Teilnahme zugunsten eines
Besuchs im Weißen Haus ab. Die Länder wollen das Treffen zeitnah
nachholen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur