SPD, Grüne und Linke fordern Iran-Abschiebestopp
Formell darf Deutschland iranische Staatsbürger in ihr Heimatland zurückschicken, trotz des eskalierenden Konflikts mit Israel; politisch aber wächst der Widerstand gegen diese Praxis. "Menschen jetzt in den Krieg in Iran abzuschieben, wäre falsch. Deshalb begrüße ich einen Abschiebestopp", sagte Hakan Demir, Mitglied des SPD-Fraktionsvorstands im Bundestag.
Auch Abgeordnete der Grünen und der Linken fordern das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge auf, keine Menschen nach Iran abzuschieben.
"Wir
rufen die Bundesregierung und die Bundesländer auf, den iranischen
Staatsangehörigen in der jetzigen Situation Sicherheit zu geben", sagte
die Grünenabgeordnete Filiz Polat.
"Iran ist kein sicheres Land",
sagte die linke Bundestagsabgeordnete Clara Bünger. "Gerade
Oppositionelle geraten jetzt noch stärker in den Fokus des Regimes, das
nun noch brutaler zuschlägt. Ein Abschiebestopp ist rechtlich und
humanitär zwingend geboten."
Ein letzter Abschiebestopp für Iran
lief Ende 2023 aus. Im ersten Quartal des Jahres 2025 hat Deutschland
fünf Menschen in den Iran abgeschoben und 69 weitere iranische
Staatsbürger nach Dublin-Regelung an zuständige EU-Staaten
zurücküberstellt. Wegen der Kämpfe mit Israel ist der iranische Luftraum
gesperrt, was Abschiebungen aus Deutschland momentan unmöglich macht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur