Verfassungsrichter: Forderungen nach Linken-Mitsprache werden lauter

By Zscout370, F l a n k e r,Penubag - File:Red star.svg & File:Hammer and sickle.svg (see below), Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6693923
Linken-Chef Jan van Aken hat vor der Sitzung des Wahlausschusses, der in seiner Sitzung am Montagabend die Wahl von drei neuen Richtern am Bundesverfassungsgericht empfehlen soll, die Forderung nach einem Mitspracherecht seiner Partei bekräftigt. "Die CDU kann nicht ernsthaft glauben, dass wir einfach ihren Vorschlägen zustimmen, ohne dass es überhaupt ein Gespräch über die Wahl von Verfassungsrichterinnen gegeben hat", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Dabei muss es auch um ein Vorschlagsrecht für die Linke gehen."
Van
Aken fügte hinzu: "Ich erwarte, dass die Union zur Wahl der
Bundesverfassungsrichter das Gespräch mit uns sucht. Das ist die erste
Voraussetzung, wenn sie unsere Stimmen für ihre Vorschläge wollen. Die
zweite wird sein, dass sie zustimmungsfähige Vorschläge machen. Falls
die Union sich weigert, mit anderen demokratischen Parteien zu sprechen,
offenbart sie ein beschränktes Demokratieverständnis."
Bundestagsvizepräsident
Bodo Ramelow (Linke) sagte dem RND: "Jeder, der bei Vernunft ist, weiß,
dass CDU und CSU bei der Wahl der Richter zum Bundesverfassungsgericht
mit uns reden müssen. Denn sie brauchen im Bundestag eine
Zwei-Drittel-Mehrheit. Die Union muss sich deshalb fragen, ob sie sich
den Luxus des Kalten Krieges noch leisten kann. Antikommunistische
Allüren sind jedenfalls sinnlos."
Auch der Justiziar der
SPD-Bundestagsfraktion und Parlamentarische Geschäftsführer, Johannes
Fechner, hält ein Vorschlagsrecht der Linken bei der Wahl von Richtern
am Bundesverfassungsgericht für angemessen.
"Das Vorpreschen der
Linken ist ungewöhnlich, denn am Ende zählen bei der Auswahl der
Kandidaten sachliche Erwägungen", sagte er dem RND. "Aber ohne die AfD
gibt es die nötigen Zwei-Drittel-Mehrheiten jetzt nur noch mit der
Linken. Deshalb schließe ich ausdrücklich nicht aus, dass irgendwann
auch ein Vorschlag der Linken zum Zuge kommt."
Fechner
unterstrich überdies die Dringlichkeit. "In Karlsruhe werden Positionen
frei", sagte der SPD-Politiker. "Daher müssen Nachfolger gewählt
werden." Am Montagabend soll der Wahlausschuss Empfehlungen abgeben.
Noch in dieser Woche sollen die Entscheidungen im Plenum fallen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur