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Deutsches Sozialsystem ist Mittelmaß - das tschechische Spitze

Archivmeldung vom 24.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Absolutes Mittelmaß - so lautet das ernüchternde Fazit einer Studie über das deutsche Sozialsystem. Auch Großbritannien, Spanien und Italien schneiden schlecht ab. Auf den vorderen Plätzen in Europa: die Tschechische Republik, die Niederlande und Finnland.

Das deutsche Sozialsystem ist nur mittelmäßig effizient. Einer Studie des Bonner Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit zufolge liegt Deutschland auf einer Liste von 26 europäischen Ländern nur an zwölfter Stelle. Am wirkungsvollsten bekämpfen demnach Tschechien, die Slowakei und Slowenien die Armut.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt gab Deutschland der Studie zufolge im vergangenen Jahr rund 30 Prozent für Sozialausgaben wie Rente, Pflege oder Kindergeld aus. Nur in Schweden, Frankreich und Dänemark lag dieser Satz noch höher. Erst Anfang der Woche hatte der Armutsbericht der Bundesregierung trotzdem eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland festgestellt. Die Bruttolöhne und -gehälter gingen laut Bundesarbeitsminister Olaf Scholz zwischen 2002 und 2005 real von durchschnittlich 24.873 Euro auf 23.684 Euro und damit um 4,7 Prozent zurück. Tatsächlich in Armut leben den Zahlen des Berichts zufolge 13 Prozent der Bevölkerung.

Die Hochnäsigkeit des Westens ist unangebracht"

Mitautor der Studie Arno Tausch schlussfolgert in der "Bild": "Nur ein Bruchteil der Sozialausgaben in Deutschland, nämlich 2,5 Prozent, kommen den wirklich Armen zugute." Die Ausgabenpolitik sei falsch, sagt Tausch und fordert mehr direkte Zahlungen an die betroffenen Personengruppe.

Die Tschechische Republik und andere ehemalige Ostblockländer hätten sich beim Neuaufbau ihrer Sozialsysteme intensiv von der Weltbank beraten lassen und am Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen orientiert, sagt Tausch. Am Ende der Liste stehen Spanien, Italien und Griechenland. "Da kommt bei der Armutsreduzierung fast nichts heraus." Auch Großbritannien schneide "sehr, sehr schlecht" ab. "Die Hochnäsigkeit der entwickelten Länder des Westens ist unangebracht."

Grundlage der Studie sind Ecofin-Daten der Europäischen Union. Bei der Slowakei allerdings ist Tausch skeptisch, ob die Zahlen zuverlässig sind.

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