Wegner und Haseloff wollen generelle Senkung der Stromsteuer
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (beide CDU) fordern die Bundesregierung dazu auf, die Stromsteuer für Privathaushalte zu senken. Der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer (SPD) verteidigte hingegen die Pläne der Bundesregierung.
"Auch der Mittelstand und Privatpersonen müssen bei der Stromsteuer
entlastet werden, denn die Energiekosten sind für alle Menschen stark
gestiegen", sagte Wegner dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) mit Blick
auf den von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) vorgelegten
Entwurf für die Bundeshaushalte 2025 und 2026. "Hier muss die
Bundesregierung dringend nachbessern", sagte Wegner.
Haseloff
sagte der Zeitung: "Ich plädiere nachdrücklich dafür, nah an den im
Koalitionsvertrag gemachten Zusagen zu bleiben, die Stromsteuer für alle
auf das europäische Mindestmaß zu senken." Dies müsse als große Aufgabe
in die Haushaltsverhandlungen genommen werden. Haseloff argumentierte,
Deutschland brauche Wachstum. "Dazu muss die Wirtschaft entlastet
werden. Und Wirtschaft ist mehr als Industrie", sagte der Landeschef.
Schweitzer
forderte CDU, CSU und SPD hingegen indirekt auf, an Klingbeils Plänen
festzuhalten. "Es ist ein gemeinsamer Vorschlag der Bundesregierung und
ich gehe daher davon aus, dass er auch gemeinsam vertreten wird", sagte
Schweitzer dem "Tagesspiegel".
Die Stromkosten seien "hoch und
für viele zu hoch", sagte der Mainzer Regierungschef: "Deswegen hat die
Bundesregierung einen Maßnahmen-Mix beschlossen, der Private und
Unternehmen entlasten wird. Um die Wirtschaft im dritten Jahr einer
Rezession anzukurbeln, wurde die Stromsteuer für die energieintensive
Industrie stärker abgesenkt, damit sie auf dem internationalen Markt
wettbewerbsfähig bleibt und Arbeitsplätze erhalten bleiben." Er habe als
Ministerpräsident eines starken Industrielandes dafür gekämpft.
Zuvor
hatten die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU, NRW) und Dietmar
Woidke (SPD, Brandenburg) für eine stärkere Senkung der Strompreise
geworben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur