Schwesig fürchtet Überlastung der Kommunen durch Steuerpläne

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sieht Nachbesserungsbedarf bei den Wirtschaftsplänen der Bundesregierung. "Der Wachstumsbooster ist wichtig, die Wirtschaft in Deutschland muss endlich wieder an Fahrt gewinnen", sagte die SPD-Politikerin dem "Spiegel". "Es ist gut, dass die Bundesregierung dieses Thema schnell angeht. Aber wir müssen mit dem Bund über einer faire Finanzierung sprechen."
Es könne nicht angehen, "dass der Bund diese Vorschläge macht, Kommunen
und Länder aber zwei Drittel davon bezahlen sollen", sagte Schwesig. Die
Kommunen dürften nicht weiter belastet werden. Die Bürgermeister seien
mit ihren Haushalten am Limit und könnten keine weitere Belastung
gebrauchen. "Im Gegenteil: Sie müssen entlastet werden."
Schwesig
zufolge gibt es in ihrem Bundesland zahlreiche Dörfer mit hauptsächlich
ehrenamtlichen Bürgermeistern. "Die halten zusammen mit den Landräten
und hauptamtlichen Bürgermeistern das Land am Laufen und stemmen sich
gegen die schwierige gesellschaftliche Entwicklung. Das können sie
nicht, wenn sie vor Ort alles wegsparen müssen."
Die
Sozialdemokratin forderte zudem eine Entlastung von Bürgern und
Unternehmen beim Strompreis. Der Netzausbau werde komplett auf den
Strompreis umgelegt, sagte sie. "Das macht erneuerbare Energien teuer,
insbesondere da, wo sie produziert werden. Das geht so nicht mehr
weiter. Deshalb sollte der Netzausbau über den Klima- und
Transformationsfonds bezahlt werden."
Mecklenburg-Vorpommern
produziere doppelt so viele erneuerbare Energien, wie das Land selbst
verbrauche, sagte Schwesig. "Wir brauchen einen Energieplan
Deutschland." Sie fragte, wie viel Energiebedarf die Bevölkerung und wie
viel die Wirtschaft habe und wie dieser "schrittweise, marktfähig und
bezahlbar" über erneuerbare Energien gedeckt werden könne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur