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Aigner kritisiert EU-Vorschlag zur Offenlegung von Provisionen

Archivmeldung vom 09.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Ilse Aigner Bild: ilse-aigner.de
Ilse Aigner Bild: ilse-aigner.de

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) geht der EU-Vorschlag zur Offenlegung von Provisionen beim Kauf von Versicherungen nicht weit genug. "Überraschend sind die langen Übergangszeiten von fünf Jahren für die Provisionsoffenlegung aller Produkte, die keine Lebensversicherungen sind", sagte sie der "Welt am Sonntag".

Zudem fehle ihr in dem am Dienstag von EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier vorgestellten Richtlinienentwurf eine europaweit einheitliche Definition der notwendigen Qualifikation der Berater. Laut EU-Vorschlag müssen Versicherungsvermittler künftig die Provisionen, die sie für den Verkauf von Lebensversicherungen erhalten, den Verbrauchern von sich aus vor Vertragsabschluss mitteilen.

Bei Schadenversicherungen soll dies erst nach einer Übergangszeit von fünf Jahren gelten. Bis kurz vor Veröffentlichung des Entwurfs war lediglich von einer Übergangszeit von drei Jahren die Rede. Die Verlängerung wird allgemein auf die erfolgreiche Lobbyarbeit der Versicherungswirtschaft zurückgeführt.

Scharfe Kritik äußerte Aigner am Führungspersonal der Banken und Versicherungen. "Aus den Chefetagen gibt es weiterhin viel zu viel Vertriebsdruck", sagte sie der Zeitung. Produkte würden immer noch zu oft nach der Höhe der Provisionen und nicht nach dem Interesse des Kunden ausgesucht, dies schade dem so wichtigen Vertrauen der Verbraucher. Sie wandte sich allerdings gegen eine grundsätzliche Abschaffung der Provisionen. "Wenn Provisionen offen und ehrlich ausgewiesen werden, sehe ich dafür keinen Grund." Dann könne der Kunden entscheiden, ob er Provisionen zahlen möchte, oder ob er sich gegen Honorar beraten lasse.

Derzeit laufe auf Regierungsebene die Abstimmung einer gesetzlichen Regelung der unabhängigen Honorarberatung. Bei den seit einem Jahr verpflichtenden Produktinformationsblättern fordert Aigner von den Banken endlich einen verbindlichen Standard. "Ich erwarte eine Lösung, ansonsten wird es eine Rechtsverordnung geben", sagte sie der "Welt am Sonntag" weiter. Sie werde es nicht akzeptieren, wenn die Banken sich erneut verbindlichen Standards verweigerten. Im Juni habe sie eine Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Verständlichkeit der Produktinformationsblätter ins Leben gerufen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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