Wirtschaftsverbände warnen SPD vor Einmischung bei Mindestlohn
Vertreter wichtiger Wirtschaftsverbände warnen die SPD-Minister in der Bundesregierung, sich in die Arbeit der Mindestlohnkommission einzumischen und die Mitglieder unter Druck zu setzen.
Wie die "Bild" (Samstagsausgabe) berichtet, haben mehrere Verbände einen
entsprechenden Brief an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD)
verschickt. Darin fordern sie Klingbeil sowie Arbeitsministerin Bärbel
Bas und SPD-Fraktionschef Matthias Miersch auf, keinen politischen
Einfluss auf die Mindestlohnkommission zu nehmen, die bis Ende Juni
einen Vorschlag über die neue Höhe vorlegen wird.
"Mit großer
Sorge verfolgen wir die aktuelle Debatte um eine politische
Einflussnahme auf die Arbeit der Mindestlohnkommission", zitiert die
"Bild" aus dem Schreiben: "Eine politische Einmischung in die
Festsetzung des Mindestlohns ist ein gefährlicher Dammbruch mit
gravierenden Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland -
insbesondere für unsere mittelständischen Betriebe."
Organisiert
hat die Initiative der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW).
Deren Bundesgeschäftsführer Christoph Ahlhaus sagte der Zeitung: "Wer
dem Niedriglohnbereich und den Unternehmen etwas Gutes tun will, setzt
nicht auf politische Lust-und-Laune-Löhne, sondern auf niedrigere
Steuern und Abgaben." Die Kritik der Verbände fußt darauf, dass sich die
SPD im Wahlprogramm für einen Mindestlohn in Höhe von mindestens 15
Euro ausgesprochen hat und auch jetzt noch versucht, politisch Einfluss
zu nehmen, so die Vertreter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur