Wirtschaftsministerin will Ausbau erneuerbarer Energien bremsen

Bild: Screenshot Youtube Video: "Brennendes Windrad bei Scholen" / Eigenes Werk
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) warnt vor einem ungebremsten Ausbau erneuerbarer Energien. "Der Erfolg der Energiewende bemisst sich nicht an der Anzahl der installierten Photovoltaik-Anlagen, sondern daran, wie wir die CO2-Emissionen zu vertretbaren Kosten reduzieren", sagte Reiche dem "Handelsblatt".
Die mit dem Ausbau der Erneuerbaren verbundenen Systemkosten seien eine
Herausforderung, sagte sie. "Um zu jeder Zeit ausreichend Strom zu
haben, müssen parallel zum Ausbau der Erneuerbaren Back-up-Kapazitäten
aufgebaut und massiv in den Ausbau der Netze investiert werden. Das
verschlingt dreistellige Milliardenbeträge", so Reiche.
Die
CDU-Politikerin plädierte für einen grundlegenden Wandel. Die Betreiber
der Anlagen müssten ihren Teil der Verantwortung für die
Systemstabilität tragen, sagte sie. "Heute nutzen sie die positiven
Seiten des Strommarktes, sie profitieren von einer staatlich
garantierten Förderung, ohne sich um die Systemstabilität Gedanken
machen zu müssen. Das kann so nicht bleiben." Sie kündigte an, die
Förderung der Erneuerbaren so weiterzuentwickeln, dass der Nutzen für
das Gesamtsystem stärker im Vordergrund steht. "Der Strom aus den
Erneuerbaren muss an dem Ort und zu dem Zeitpunkt, wo er gebraucht wird,
zur Verfügung stehen", sagte die CDU-Politikerin.
Die
Wirtschaftsministerin kritisierte, die Vorgängerregierung habe ihre
Ausbauziele für Wind- und Solarenergie an stark steigenden
Stromverbrauchsprognosen orientiert. "Aktuelle Studien zeichnen aber ein
anderes Bild. Sie kommen zu dem Schluss, dass der Strombedarf
wesentlich langsamer steigt." Der Ausbau der Erneuerbaren müsse am
Bedarf ausgerichtet und viel stärker an den Netzausbau gekoppelt werden,
so Reiche.
Quelle: dts Nachrichtenagentur