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Gröhe kündigt großangelegte Pflegereform an

Archivmeldung vom 05.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerda Mahmens / pixelio.de
Bild: Gerda Mahmens / pixelio.de

Mit einer großangelegten Pflegereform will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den Pflegenotstand beheben. Die rasche Zunahme von Pflegebedürftigen und an Demenz Erkrankten sei "eine Herausforderung für das System Pflege, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes", sagte Gröhe im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Geplant seien ein neues Begutachtungsmodell, erweiterte Hilfen für Pflege in der Familie und die Ausbildung und Einstellung von deutlich mehr Pflegekräften.

Das bisherige Drei-Stufen-Modell bei der Begutachtung und Einstufung von Pflegebedürftigen soll in Zukunft durch fünf Pflegegrade ersetzt werden. Bisher wurde die Pflegestufe von den körperlichen Einschränkungen bestimmt. "Das ist zu einseitig", sagte Gröhe. Bei den neuen Graden würden geistige und psychische Beeinträchtigungen gleichermaßen berücksichtigt und so die individuelle Pflegebedürftigkeit besser erfasst. Schon in wenigen Tagen werde damit begonnen, das neue Modell in zahlreichen Einrichtungen auf seine Praxistauglichkeit zu testen. "Wir werden parallel nach dem alten und nach dem neuen Modell begutachten", sagte Gröhe. So könne man Fehler schon vor der Einführung des neuen Systems vermeiden.

Verbesserte Leistungen für die Pflegebedürftigen werde es aber unabhängig davon schon ab dem 1. Januar 2015 in Höhe von 2,4 Milliarden Euro geben. Damit sollen die Hilfen für Familien ausgebaut und mehr Pflegerinnen und Pfleger in Betreuungseinrichtungen eingestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen später weitere 2,4 Milliarden Euro ausgegeben werden. Die Beitragszahler werden mit 0,5 Prozentpunkten mehr in der Pflegeversicherung belastet. "Das bringt den Pflegebedürftigen am Ende fünf Milliarden Euro mehr im Jahr", sagte Gröhe. Eine solche Erhöhung des Leistungsvolumens um 20 Prozent habe es in einem sozialen Sicherungssystem noch nicht gegeben. Er sei sich sicher, dass "viele Menschen in unserem Land wollen, dass bei der Pflege ein großer Schritt getan wird", sagte Gröhe der Zeitung. Die Reform soll nach den Worten des Ministers bis 2017 abgeschlossen sein.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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